Persische Übersetzung von „Blau ist eine warme Farbe“ sorgt in Iran für Empörung

Julie Marohs Graphic Novel Blau ist eine warme Farbe war einer der bestverkauften Titel des Splitter Verlags im Jahr 2014. Sowohl der Comic als auch die gleichnamige Verfilmung, die 2013 in Cannes die Goldene Palme gewinnen konnte, erhielten eine gewaltige Presseresonanz.

Nun ist die sensible Coming-of-Age-Erzählung um eine junge homosexuelle Frau erneut in die Schlagzeilen geraten, diesmal leider aus traurigem Anlass: Wie die Deutsche Presseagentur, ebenso Tagesspiegel, Stern und dreimalalles.info berichten, sorgte die persische Übersetzung von Blau ist eine warme Farbe für heftige Empörung in zahlreichen konservativen Medien des Iran. Als neben dem Comic ein weiteres Buch der in Prag lebenden Übersetzerin und Exil-Iranerin Sepideh Jodeyri erscheinen sollte, formierte sich in der Presse ein gewaltiger Shitstorm. Der Vorwurf: Das Werk propagiere Homosexualität und gehöre darob verboten. Als Konsequenz des Eklats wurde bereits eine Veranstaltung mit Sepideh Jodeyri im Iran abgesagt, der Veranstalter außerdem entlassen. Nun muss überdies der Verleger um seine Lizenz bangen.

Julie Maroh sammelt auf ihrer Homepage die Pressereaktionen und kommentiert den Vorfall mit den Worten: „This is one more infringement to our liberty of writing, reading, communicating and above all: loving. We’re going to need much m.u.c.h. love this year.“

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