Im Land am Rand

Bereits 2010 erschien Alexandra Klobouks „Istanbul, mit scharfe Soße?“, ein Kulturführer zur Stadt am Bosporus für alle, die keinen Schimmer von türkischem Alltag haben.

In ihrem neuesten Werk „Lissabon. Im Land am Rand“ berichtet die 1983 in Regensburg geborene, heute u. a. in Berlin lebende Kulturkünstlerin und Bildergeschichtenerzählerin von ihrer Zeit in Lissabon, der Hauptstadt von Portugal, dem Land am Rand im Westen.

Texte auf Deutsch und Portugiesisch sowie Bilder und Grafiken in Schwarz, Weiß und Blau veranschaulichen, wie das verwinkelte Lissabon mitten in der Finanzkrise Klobouk eroberte und für sie ein Zuhause und eine Herzensangelegenheit wurde.

Das Buch zeigt: Die Altstadt ist wie ein Museum, Gehwege sind wahre Sehwege, Kaffee-Varianten und Leckereien gibt es viele, und die schönste Zeit erlebt man auf den Dächern der Stadt, mit Blick auf die Sonne und das Meer. Darüber hinaus erzählt Klobouk, wie der Tee über Lissabon nach Europa kam, vom zerstörerischen Erdbeben und dem Wiederaufbau der streng katholischen Stadt, der Sprache und dem Erfindungsreichtum in misslichen Lagen, dem Wettstreit der Viertel zu Santos, und natürlich von Saudade, dem sehnsuchtsvollen Lebensgefühl und Weltschmerz der Portugiesen, den man fast nicht erklären kann. Dazu kommen die Geschichte Portugals und die aktuelle Situation des kleinen Landes mit den großen Nachbarn und noch größeren wirtschaftlichen Problemen.

Alexandra Klobouk hat sich in Lissabon verliebt und die Stadt erkundet und erlebt – das merkt man ihrer gut gemachten Liebeserklärung in Schrift und Bild jederzeit an.

Alexandra Klobouk: Lissabon. Im Land am Rand. VIEL & MEHR, Berlin 2015. 120 Seiten, € 16,95 Euro. Sprache: Deutsch/Portugiesisch.

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