„Green Arrow: Das erste Jahr“ – Kein Urlaub für Oliver Queen

Die TV-Serie „Arrow“ ist eine ziemlich gelungene Mainstream-Adaption des Mythos von Green Arrow, dem Helden mit Pfeil und Bogen aus dem Universum von Superman, Batman und Wonder Woman. Die Fernsehserie, deren dritte Season gerade erst im deutschen Free-TV ausgestrahlt worden ist, verarbeitet als Einfluss aus der Comic-Welt nicht nur die Geschichten der schreibenden und zeichnenden Green-Arrow-Ikone Mike Grell aus den 80ern, sondern auch die neuere Miniserie „Green Arrow: Das Erste Jahr“ von Autor Andy Diggle und Zeichner Jock, dem britischen Kreativteam hinter der verfilmten Vertigo-Serie „The Losers“.
„Das Erste Jahr“ ist im Superheldenbereich und gerade bei DC ein bewährtes, gut funktionierendes Schema, seit Frank „Sin City“ Miller und David „Asterios Polyp“ Mazzucchelli in ihrem Bat-Klassiker „Batman: Das Erste Jahr“ aus dem Jahre 1987 die Anfänge von Bruce Wayne als Helden geschildert haben. Seither bekamen viele Heroen in langen Annual-Heften oder ganzen Miniserien die „Year One“-Behandlung verpasst, und 2007 traf es zum zweiten Mal Green Arrow.
In „Green Arrow: Das Erste Jahr“, das jetzt erstmals auf Deutsch vorliegt, setzen Diggle und Jock den verzogenen, reichen Berufssohn Oliver Queen auf einer tropischen Insel aus, wo er zum Mann, Jäger und Helden reift. Wie wichtig das nicht in den konkreten Details und Abläufen, aber in der Symbolik für die „Arrow“-Macher war, sieht man an ihrer Verbeugung vor „Green Arrow: Das Erste Jahr“. In der TV-Serie heißt Oliver Queens bester Freund schließlich nicht umsonst John „Dig“ Diggle, benannt eben nach Comic-Autor Andy Diggle. Und inzwischen hat Diggle sogar den Sprung von der TV-Serie in die Comics geschafft, wo er nun regelmäßig als Gast auftaucht. Auch eine Form von Karriere.

 

Andy Diggle, Jock: Green Arrow: Das Erste Jahr. Panini, Stuttgart 2015. 148 Seiten • € 14,99