Captain Berlin – Der Trash-Superheld aus der Hauptstadt

Im Juli erst wurde „Captain Berlin #4“ veröffentlicht und die Saga um die Herkunftsgeschichte des Berliner Superhelden abgeschlossen – jetzt machte die ungebrochene Nachfrage eine weitere Auflage der berüchtigten Nummer Eins notwendig!

Doch der Reihe nach: Anfang der 80er Jahre ließ das Berliner Multitalent Jörg Buttgereit seinen Superhelden Captain Berlin erstmals in Aktion treten. Seitdem kämpft der muskulöse maskierte Recke mit dem schwarzen Bären auf der gelben Brust gegen Hitler und andere Schrecken – als Super-Acht-Kurzfilm, Hörspiel, Theaterstück und Comic. Vor zwei Jahren erlebte Buttgereits Captain Berlin mithilfe von Weissblech-Verleger, Autor und Kolorist Levin Kurio sowie den Textern und Zeichnern Martin Trafford und Rainer F. Engel seine Fulltime-Reinkarnation in jenem Medium, dem der Held aus der Hauptstadt geistig schon immer am nächsten stand: dem guten, alten Comic-Heftchen.

Der erste „Captain Berlin“-Comic versammelte (und versammelt) auf über 30 grellbunten Seiten alle herrlich retromäßigen Geschichten, die bis Herbst 2013 vorlagen: Die Story „Operation Untergang“, die ursprünglich als DVD-Beileger geboren wurde und zeigt, wie Captain Berlin 1944 nach seiner Geburtsstunde in einem Labor anders in den Verlauf der Geschichte eingreift, als er sich das erhofft. Und die von einem Buttgereit-Hörspiel inspirierte und zunächst als Webcomic-Fortsetzungsgeschichte veröffentlichte Story „Captain Berlin vs. Fukuda“, in der die Künstler die Katastrophe von Fukushima aufgreifen und krude, klassische Mutanten-Monster-Action für alle Fans von gutem Trash, Godzilla und Jack Kirby inszenieren.

Jörg Buttgereit: Captain Berlin 1. Weissblech Comics, Raisdorf 2015. 36 Seiten, € 4,90