Ohne die Fernsehserie von Rob Thomas hätte der deutsche Leser wohl nie die Gelegenheit gekommen, die kleine aber feine Serie „iZombie“ unter die Lupe nehmen zu können. Panini hat sich dafür nicht weiter interessiert, wurde die Serie nach nur 28 Ausgaben, die von 2010 bis 2012 veröffentlicht wurden, doch eingestellt. Von einem Hit kann man also nicht unbedingt sprechen, aber das ändert nichts daran, dass das Konzept der Vertigo-Serie höchst originell ist.
Autor Chris Roberson bietet hier eine Zombie-Geschichte, die mit Ralph Waldo Emersons (1803-1882) Konzept von Über- und Unterseele spielt und dieses nutzt, um dem übernatürlichen Ensemble einen faszinierenden Background zu bescheren. Die Hauptfigur Gwen ist ein Zombie, aber keiner, wie man ihn aus „The Walking Dead“ kennt. Sie ist eigentlich ganz normal, aber muss einmal im Monat Gehirn essen, um auch weiterhin kohärent zu bleiben. Da trifft es sich gut, dass sie Totengräberin ist. Auf die Art fällt immer Nachschub an.
Kenner der Fernsehserie merken schon: Hier ist einiges anders. Das ist auch gut so, stehen beide Formate damit doch eigenständig nebeneinander. Vom Comic blieb bei der Fernsehserie im Grunde nur die Prämisse übrig. Die Figuren sind gänzlich anders, so gibt es Gwens Freundin Ellie, die seit 40 Jahren ein Geist ist, oder auch Scott, der ein Werterrier ist.
„iZombie“ ist verspielte Genre-Kost weit abseits ausgetretener Pfade, eine Geschichte mit Herz und Hirn, die von Michael Allred in stimmungsvolle Bilder eingefangen wurde. Insgesamt werden vier Bände erscheinen, mit der die Serie dann komplett vorliegt.
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Chris Roberson, Michael Allred: iZombie 1 – Tote leben länger. Panini, Stuttgart 2015. 132 Seiten, € 16,99
