Calvin und Hobbes entdecken

Bill Wattersons „Calvin und Hobbes“ ist ein zeitloses Meisterwerk. Über die zeichnerische und inhaltliche Klasse des unsterblichen Comicstrips, der im Original von 1985 bis 1995 lief, muss man wirklich nichts mehr sagen. Trotzdem gibt es noch immer so einiges zu entdecken, was nicht zuletzt damit zu tun hat, dass Watterson die Öffentlichkeit gerne gemieden hat.

Umso erfreulicher, dass der Schöpfer des unwiderstehlichen Lausbub-Tiger-Gespanns in einem langen Interview im just bei Carlsen auf Deutsch erschienen „Das große Bill-Watterson-Buch“ nun ausführlich über seine Einflüsse, seine Kunst, seine Kollegen und seine Karriere spricht. Das Interview mit Bill Watterson führte Jenny Robb, die Kuratorin einer Ausstellung im Billy Ireland Cartoon Library & Museum an der Ohio State University, die sich 2014 der Entstehung von „Calvin und Hobbes“ widmete. Deshalb fungiert „Das große Bill-Watterson-Buch“ – im Original „Exploring Calvin and Hobbes“ – zugleich als Ausstellungskatalog. Neben thematisch sortierten Original-Strips warten ein paar Cartoons, Zeichnungen und Gemälde Wattersons, und z. B. ein Blick auf seine Zeichenutensilien.

In der aktuellen Ausgabe #117 des wiederbelebten Fachmagazins „Comixene“ ist übrigens ein Auszug des Interviews abgedruckt, ergänzt durch einen sehr persönlichen Artikel von US-Künstler Stephan Pastis, der das Privileg hatte, dass Bill Watterson 2014 Artwork zu Pastis’ eigenem Comicstrip „Pearls Before Swines“ beisteuerte.

Und wer noch ein Weihnachtsgeschenk sucht, für das ihm der Beschenkte auf ewig dankbar sein wird: Die riesige, prächtige „Calvin und Hobbes Gesamtausgabe“ im Schuber ist so ein Präsent. Die einzeln erhältlichen Paperbacks tun’s aber natürlich auch.

Das große Bill-Watterson-Buch. Carlsen, Hamburg 2015. 160 Seiten, € 25,00