„Fables: Lebewohl“- Ist der Abschlussband ein Happy End?

Mit „Lebewohl“, dem 26. Band der preisgekrönten US-Serie „Fables“, endet eine Ära. Seit 2002 schrieb Bill Willingham die Noir-Fantasy-Serie, in der aus ihrer Heimat vertriebene Märchenfiguren versuchen, sich möglichst unbemerkt in unsere Gesellschaft zu integrieren. Dass sich ein Verkaufsschlager und Begeisterungsstürme der Kritiker nicht ausschließen müssen, beweisen stolze vierzehn (!) Eisner-Awards, die im Zusammenhang mit „Fables“ vergeben wurden.

Der extrem abwechslungsreiche Inhalt der im Original beim DC-Erwachsenenlabel „Vertigo“ erschienenen Comicreihe weiß zu amüsieren, zu erschrecken und zum Nachdenken anzuregen. Denn trotz der märchenhaften Wurzeln beleuchtet Fables oft ganz reale und greifbare Probleme, mitten aus unserer Gesellschaft. Das Erfolgsrezept spricht so offenbar Leser jeden Alters, Geschlechts und jeder Herkunft an und hat dem einen oder anderen Leser wohl erst die Pforten in die Welt der Comics geöffnet.

Wer nach dem epischen Finale zwischen Snow White und Rose Red nicht weiß, wie ein Leben ohne „Fables“ aussehen soll, muss aber (noch) nicht völlig verzweifeln. Panini wird als 27. Band der Reihe die Graphic Novel „1001 schneeweiße Nächte“ erneut veröffentlichen. Märchenjunkies, die sich bislang nur an die Hauptserie gehalten haben, wird freuen zu hören, dass der Verlag auch die umfangreichen, eigenen Serien um Jack und Cinderella bereits vollständig auf Deutsch veröffentlicht hat. In den USA läuft auch aktuell noch die Fables-Ablegerserie „A Wolf Among Us“, die auf dem gleichnamigen Videospiel von Telltale Games basiert und den Fokus auf Bigby Wolf richtet, ab Anfang 2016 dann auch in Deutschland. Eine Menge Stoff also, um sich über das Ende eines der erfolgreichsten, zeitgenössischen Comics hinwegzutrösten. Denn wenn sie nicht gestorben sind…

Bill Willingham, Mark Buckingham u.v.a: Fables 26 – Lebewohl. Panini, Stuttgart 2015. 172 Seiten, € 19,99