Nachdem die Nominierten für den Grand Prix du Angoulême bekannt gegeben wurden, unter denen nicht eine einzige Zeichnerin zu finden war, ging nicht nur ein Aufschrei durchs Netz, auch einige der Nominierten solidarisierten sich mit ihren Kolleginnen und lehnten ihre eigenen Nominierungen ab.
Inzwischen hat auch das Festival Einsicht gezeigt und der Liste der Nominierten Linda Barry, Julie Doucet, Moto Hagio, Chantal Montellier, Marjane Satrapi und Posy Simmonds hinzugefügt – geht doch!
Viele der großen weiblichen Comicschaffenden der Gegenwart wie Fiona Staples oder Barbara Canepa mögen noch jung sein und auf dem Höhepunkt ihrer Karriere stehen – was dem Preis für das Lebenswerk, das ja in der Regel schon ein wenig Staub angesetzt hat, sicherlich widersprechen würde. Dennoch gibt es genug Größen wie die oben genannten, die über Jahrzehnte hinweg die Comicszene mitgeprägt haben und ebenso eine Auszeichnung ihrer Leistungen verdient haben wie ihre männlichen Kollegen.
Ein bitterer Nachgeschmack bleibt jedoch: Diese Zeichnerinnen und ihre Werke stehen auf Augenhöhe mit den bereits zuvor Nominierten. Doch es braucht erst Proteste und Boykott, damit auch die Verantwortlichen ihre Qualitäten anerkennen.
