„Die Insel der besonderen Kinder“ – Der erste Teil der Trilogie

insel-der-besonderen-kinder-cvrTim Burtons Verfilmung von Ransom Riggs‘ „Die Insel der besonderen Kinder“ hat ihren ganz eigenen Reiz. Ebenso wie Cassandra Jeans originalgetreue Adaption des Romans, die von Carlsen publiziert wird. In beiden Fällen wird dieselbe Geschichte erzählt – aber mit Unterschieden.

Die Hauptfigur ist der junge Jacob, der die Märchen seines Onkels lange für bare Münze nahm, dann jedoch an ihnen zweifelte. Der alte Mann erzählte dem Jungen von einer Insel, auf der er lebte. Auf der besondere Menschen mit besonderen Fähigkeiten lebten. Als der alte Mann stirbt, wird Jacob auf eine Reise geschickt, die ihn zu dieser Insel führt. Und zu der Erkenntnis, dass alles wahr ist. Aber nicht nur das: Auch eine tödliche Gefahr ist nur zu real.

Besonders im Finale fallen die Unterschiede deutlich auf. Im Comic ist es intimer, zieht den Leser mehr in die Geschichte hinein. Hier ist es nicht das Spektakel, sondern die Gefühlswelt der Hauptfigur, die ihre Faszination ausübt. Interessant sind aber beide Versionen.

Der Comic hat mit mehr als 250 Seiten den notwendigen Rahmen, um Riggs‘ Geschichte wirklich gerecht zu werden. Die Zeichnungen von Cassandra Jean sind einfach gehalten, aber charmant. Sie orientieren sich am Stil japanischer Manga, bewahren aber eigenständiges Flair. Auf den ersten Blick unpassend erscheint das Maschinenlettering, aber man gewöhnt sich nicht nur, sondern findet sogar Gefallen daran. Weil es auf die Herkunft als Roman verweist und so der Comic zu einem Amalgam aus beidem verschmilzt.

Ransom Riggs, Cassandra Jean: Die Insel der besonderen Kinder. Carlsen, Hamburg 2016. 256 Seiten, € 14,90