JULIE WOOD – Fahr, Julie, fahr!

julie-wood-cvrJulie Woods Debüt in der „Michel Vaillant“-Reihe liegt schon seit einiger Zeit vor. Sie tauchte im 41. Band mit dem Titel „Paris-Dakar“ auf, da bei diesem Rennen Autos und Motorräder teilnahmen. Ihr Schöpfer Jean Graton sah darin die Möglichkeit, die Figur weiterleben zu lassen, denn ihre eigene Serie konnte er nach 1979 nicht mehr weiterführen.

Ihr erstes Abenteuer erlebte Julie Wood im Jahr 1976. Sie ist da noch ein Teenager, der für sein Leben gerne Motorrad fährt und von großen Abenteuern träumt. Das in den USA spielende Abenteuer zeigt, wie Julie und ihr Bruder Indy einen Schicksalsschlag verkraften müssen und daran reifen. Im zweiten Album trifft Julie dann auf einen Mann, für den sie nichts Gutes empfindet, aber man bietet ihr die Chance an, Motorradrennfahrerin zu werden – in einem Team mit diesem Mann. Darum geht es dann im dritten Abenteuer.

Diese drei Alben, die in Deutschland in den 1970er Jahren im alten „Zack“ veröffentlicht wurden (die ersten beiden erhielten zudem eine Album-Auswertung) bilden einen in sich geschlossenen Handlungsbogen, da gezeigt wird, wie Julie Wood als Person, aber auch als Motorradrennfahrerin reift.

Insgesamt schrieb und zeichnete Graton acht Alben mit Julie Wood, danach konnte er das Arbeitspensum nicht mehr aufrechterhalten und entschied sich für seine erfolgreichere Figur Michel Vaillant.

Diese acht Alben werden in Deutschland in Form von drei Gesamtausgaben publiziert. Die erste ist Mitte März erschienen und präsentiert nicht nur die Abenteuer auf Glanzpapier, sondern auch noch einen umfangreichen redaktionellen Teil. Die Hintergründe zur Serie und dem Model für Julie, der späteren Ärztin Dominique Biarent, sind informativ. Texte über das Renngewerbe jener Zeit, die Motorräder und die wichtigsten Musik-Alben schneiden dahin weniger gut ab. Dennoch: Die „Julie Wood Gesamtausgabe“ ist schön geworden und schließt eine wichtige Lücke bei den frankobelgischen Klassikern.

Jean Graton: Julie Wood Gesamtausgabe 1. Mosaik Steinchen für Steinchen Verlag, Berlin 2017, 176 Seiten. € 29,95