„Doonesbury: Trump“ erscheint im August bei Splitter

trump_01_klein1Am 20. Januar 2017 wurde Donald Trump zum 45. Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika gewählt. Seitdem gleicht die politische Kultur der USA einem bizarren Schauspiel, das selbst die Drehbucheinfälle der „House of Cards“-Autoren in den Schatten stellt. Wir warten täglich auf Godot. Nach wie vor stellt sich die internationale Presse die Frage, ob man den Wahlsieg des narzisstischen, rechtspopulistischen Milliardärs hätte vorhersehen müssen? Man hätte zumindest anhand der Lektüre von Garry Trudeaus weltberühmten Zeitungscomic „Doonesbury“ studieren können, welch ideologischen Wege Trump beschreitet. Bald gibt es zumindest die Möglichkeit einer Retrospektive.

Der Comicstrip „Doonesbury“ erscheint seit 1970 in Hunderten englischsprachigen Zeitungen, von der Washington Post bis zum Guardian. Sein Autor und Zeichner Trudeau zählt zu den galligsten Kommentatoren der US-amerikanischen Politik und Kultur und erhielt bereits 1975 mit dem Pulitzerpreis für politische Karikatur den unangefochtenen Branchenoscar des internationalen Kulturbetriebs. Schon früh begleitete er Trumps Anfänge als Unternehmer, seinen Weg von den TV-Bildschirmen als vielleicht kontroverseste Medienfigur der US-amerikanischen Fernsehgeschichte bis zur Besetzung des höchsten politischen Amtes. In den USA ist seine satirische Pionierarbeit längst Teil der Alltagskultur, ohne die die Simpsons kaum denkbar wären. 2006 wurde „Doonesbury“ auch in Deutschland mit dem Max-und-Moritz-Preis ausgezeichnet. Von der Güte des Zeitungscomic-Klassikers kann man sich ab August auch hierzulande überzeugen, zumindest auszugsweise.

Der Splitter Verlag veröffentlicht mit „Trump. Eine amerikanische Dramödie“ alle Trump-Episoden Trudeaus seit den 80er Jahren bis zu dessen Einzug ins Weiße Haus in einem Band. Erwarten darf man eine bissig-lakonische Chronik des politischen Irrsinns, die sowohl die Absurdität der Personalie Trump als auch das gewaltige „Doonesbury“-Universum näherbringt. Und wer weiß, vielleicht liefert diese Edition auch den Startschuss für weitere Veröffentlichungen Trudeaus.