Auf den Spuren des Lichts – „Monet“

Erst vor kurzem erschien bei Carlsen eine Graphic Novel über Margritte, eine Biografie war dies jedoch nicht. Weit klassischer ist der Ansatz, den Salva Rubio und Efa für ihr Werk „Monet – Auf den Spuren des Lichts“ gewählt haben. Sie beginnen ihre Geschichte im hohen Alter des Künstlers, als er schon jahrelang an grauem Star leidet und sich einer Operation unterzieht. Während er genest und nichts sieht, erinnert er sich an sein Leben, an sein Aufbegehren gegen Autoritäten, an seine Leidenschaft für das Malen, an seinen unkonventionellen Ansatz, was die Kunst betrifft, und auch an die Werke, die er erschaffen hat.

Autor Salva Rubio ist schon seit 2002, als er Kunstgeschichte studierte und sich mit dem Impressionismus befasste, ein Bewunderer Monets. Er fragte sich, wieso noch niemand Monets Leben fiktiv verarbeitet hatte. 15 Jahre später konnte er es selbst tun, mit Hilfe des ambitionierten Malers Efa, der versuchte, die Geschichte im Stil Monets zu erzählen.

Natürlich ist nicht alles, was hier gezeigt wird, verbürgt. Es ist eine Geschichte, keine Dokumentation. Fiktives nimmt so Einzug, um der Dramatik Vorschub zu leisten, den beeindruckendsten Aspekt dieser Graphic Novel berührt das aber kaum. Efa hat sehr viele von Monets, aber auch Bilder seiner Zeitgenossen in diesem Buch verarbeitet. Kunstliebhaber erkennen das, für die Unkundigen gibt es jedoch auch einen Bonusteil am Ende des Buches, der zeigt, wie Efa die Kunstwerke in den Comic integriert hat. Sei es, dass er Monet an der Arbeit daran zeigt wie bei „Das Frühstück im Grünen“ oder ihn inmitten des Bildes setzt – mit seiner Staffelei, und war genau dort, wo sie gestanden haben muss, als er „Blick auf Rouelles“ erschuf.

„Monet – Auf den Spuren des Lichts“ ist ein schönes Buch, das über Monet informiert, dem Leser aber auch einen anderen Blickwinkel offeriert, die Kunst des Malers zu ergründen.

Salva Rubio, Efa: Monet – Auf den Spuren des Lichts. Knesebeck, München 2017. 112 Seiten. € 22,–