Valerian und Veronique à la Lupano und Lauffray

Bereits im Oktober 2011 erschien in Frankreich ein ganz besonderer Band des erfolgreichen und inzwischen von Luc Besson verfilmten Science Fiction Dauerbrenners „Valerian und Veronique“. Streng genommen gehört das Album, das nicht von den Serien-Schöpfern Pierre Christin und Jean-Claude Mézières, sondern von Manu Larcenet („Blast“ und ganz aktuell „Brodecks Bericht“) geschrieben und samt Knollennasen gezeichnet wurde, nicht zur regulären Serie, sondern war als (einmalige?) Mischung aus Hommage und Spin-Off gedacht. Dementsprechend firmierte der Band mit der Überschrift „Valérian par…“, also sinngemäß „Valerian, interpretiert von…“ Bei uns erschien der Band erst Anfang dieses Jahres als „Valerian und Veronique Spezial“ unter dem Titel „Die Rüstung des Jakolass“ im Fahrwasser des Kinofilms und lange nachdem die Gesamtausgabe der Serie bei Carlsen vorlag.

Ganze sechs Jahre hat es nun gedauert, bis in Frankreich bei Dargaud nun im September ein zweiter Band von „Valérian par…“ veröffentlicht wurde. Auch diesmal sind zwei prominente Namen aus dem Comic-Geschäft an Bord: Wilfrid Lupano, dessen Oevre bei uns ausschließlich bei Splitter erscheint, schreibt aktuell den Bestseller „Die alten Knacker“ (Band 4 ist gerade erschienen) und von Zeichner Mathieu Lauffray erschien zuletzt der bildgewaltige Vierteiler „Long John Silver“ im Carlsen Verlag. Der Valerien-Band nennt sich im Original „Shingouzlooz Inc.“. So heißt das Unternehmen der Shinguz, der kleinwüchsigen Hardcore-Kapitalisten und Informations-Händler, die in der Serie immer gerne gesehen sind. Und diesen Laden verlieren die Shunguz bei einem Kartenspiel. Obendrein wird bald klar, dass der Firma aufgrund einer Auslegung des intergalaktischen Gesetzes die Erde gehört! Nun liegt es an Valerian und Laureline, die bei uns Veronique heißt, den neuen Besitzer zu überzeugen, das Geschäft wieder rückgängig zu machen…

Ob Lupano und Lauffray in ihrer Interpretation mit den Figuren genauso unkonventionell umgehen und dabei dem Original Rechnung tragen wie Larcenet, werden wir hoffentlich bald auch bei uns erfahren. Denn dass der Band bei Carlsen erscheint ist anzunehmen. Bis dahin – sechs Jahre wird es bei uns ganz sicher nicht dauern – müssen sich Serien-Liebhaber mit der Neuauflage der Kurzgeschichten-Sammlung „Jenseits von Raum und Zeit“ begnügen, die im Carlsen Verlag gerade erschienen ist.