Illustrator Asaf Hanuka schildert sein Leben als Künstler und Familienvater in Tel Aviv anhand einer Reihe von Comicstrips, die wöchentlich in seinem Blog erscheinen und sowohl humorvoll als auch ungewöhnlich oder surrealistisch sein können. Dabei spielt er mit den Klischees einer belebten Metropole voller Vergnügungsmöglichkeiten und entwirft ein brillantes künstlerisches Bild einer „Sin City“, die das heilige Jerusalem herausfordert. Doch auch allerhand prägende Phänomene und Personen unserer Epoche – Die Fantastischen Vier, der Zauberwürfel, die Shoah, Facebook oder die Transformers – finden Eingang in seine Chronik des alltäglichen Wahnsinns.
Hanukas Comic-Onepager und Illustrationen zeigen in „Der Realist“ eine emotionale Reise durch das Leben eines durchschnittlichen Familienvaters in Israel. Voller Humor und Melancholie, wildem Vorstellungsvermögen und stiller Verzweiflung gewährt Hanuka Einblick in das alltägliche Leben des israelischen Hauptstadt. Dabei werden nicht nur viele Klischees zum Thema, sondern auch die Angst vor einem möglichen Versagen als Vater, aber auch die vor einem möglichen Krieg im Heimatland behandelt.
Der für Cross Cult untypische Titel im Verlagsprogramm verdeutlicht, wie wichtig es den Ludwigsburgern mit dieser Veröffentlichung ist. Die Arbeit an „Der Realist“ begann 2010 und führte bereits zu diversen Auszeichnungen. Gerade ist „Der Realist“ in Italien als „Bester Comic des Jahres“ bei Premio Gran Guinigi nominiert. Der Siegeszug in weiteren Ländern wird sicher folgen.
Asaf Hanuka: Der Realist. Cross Cult, Ludwigsburg 2015. 192 Seiten, € 29,95