„The Divine“ – alte Mächte und moderne Waffen

Im Oktober erscheint „Der Realist“ auf Deutsch bei Cross Cult. Darin erzählt der international bekannte Illustrator und Comic-Macher Asaf Hanuka von seinem Leben als Künstler und Familienvater im unruhigen Tel Aviv.
In den USA indes wurde just „The Divine“ veröffentlicht, das Asaf Hanuka zusammen mit seinem Zwillingsbruder Tomer und Autor Boaz Lavie realisiert hat. Inspiriert hat sie die wahre Begebenheit, als vor fünfzehn Jahren in einem thailändischen Krankenhaus ein Dutzend Rebellen im Kindesalter über 500 Menschen als Geiseln genommen haben, wobei die Terroristen von 12-jährigen Zwillingsbrüdern angeführt wurden, die man als „Götterkinder“ verehrte.
Das haben die Hanukas und Lavie daraus gemacht: „The Divine“ spielt im fiktiven südost-asiatischen Staat Quanlom. Dort gehören der Amerikaner Mark und sein rabiater Kumpel Jason einer Spezialeinheit an, die in der quanlomesischen Wildnis einen Berg sprengen soll. Der ist jedoch das Zentrum des lokalen Glaubens an einen Drachengott. Ein paar Kindersoldaten, die keine Skrupel kennen und einen Jungen mit ungeheuerlichen Kräften in ihrer Mitte haben, ist bereit, für ihren Gott zu kämpfen …
Die packende Geschichte von Filmemacher und Gamedesigner Lavie, die von den Hanuka-Brüdern in klare Bilder gekleidet wurde, ist eine Mischung aus James Camerons „Avatar“ und den Anime-Geschichten von Hayao Miyazaki und findet eine gute Balance zwischen Atmosphäre, Charakteren, Action, Härte und dem Übersinnlichen. Ziemlich cool.
Und wer weiß? Wenn „Der Realist“ gut genug läuft, sehen wir „The Divine“, das im Moment auf Englisch bei First Second als kleinformatiges Softcover und auf Französisch bei Dargaud als Album erhältlich ist und in Kürze zudem auf Italienisch und Spanisch kommt, ja womöglich über kurz oder lang auf Deutsch …

 

Asaf Hanuka, Tomer Hanuka, Boaz Lavie: The Divine. First Second, New York 2015. 160 Seiten, $ 19,99. Sprache: Englisch.