Kritik

Hakenkreuze im Klassenzimmer

In seiner Comic-Autobiografie „Die Synagoge“ erzählt Joann Sfar von einer Jugend in Nizza zwischen Neonazis, Kung-Fu und Alltagsantisemitismus – mit frappanten Parallelen zu heute
Von KARIN KRICHMAYR



Dokument einer Verunsicherung

Comiczeichnerin Birgit Weyhe porträtiert in „Rude Girl“ die afroamerikanische Literaturwissenschaftlerin Priscilla Layne auf mitunter recht beflissene Weise
Von EKKEHARD KNÖRER




Wenn die Coolness bröckelt

Es ist Spätsommer und für viele Schüler*innen beginnt das letzte Schuljahr. Eine Zeit, in der noch alles so ist, wie es immer war, aber die kommenden Veränderungen schon spürbar sind. Diese Zeit hat die Comiczeichnerin Michèle Fischels zum Stoff für ihr Comicdebüt „Outline“ gewählt
Von ANDREA HEINZE



Zwei ungleiche Pianisten

Juan Cavias „Ballade für Sophie“ ist eine nicht nur visuell atemberaubende Graphic Novel über Musik, Freundschaft, Liebe und Frankreichs Nachkriegsgeschichte
Von KLAUS N. FRICK


Manchmal etwas seltsam

Das Beste seit „Black Hole“: Charles Burns‘ neuer Dreiteiler „Daidalos“ ist vollendet
Von SVEN-ERIC WEHMEYER



Straßengeschichten, Vampirkinder und BRD-Grusel

Manu Larcenet adaptiert meisterhaft Cormac McCarthys „Die Straße“, der Djatlow-Pass gibt weiterhin Rätsel auf, und eine Chronik protokolliert die Publikationsgeschichte des Horrorcomics in Deutschland. Eindrucksvolle, liebenswerte, diskutable Phantastik-Comics der letzten Monate
Von SVEN JACHMANN


Plaudern mit dem Sensenmann

„Ich und Tod Detektei“ und „Murr“: Zwei Comics im Kibitz Verlag nehmen sich auf unterschiedliche Weise der Begegnung mit dem Tod an. Für ein junges Publikum taugen beide
Von CHRISTOPH HAAS


Apokalypse im Eis

Bong Joon-Hos Verfilmung und eine Netflix-Serie haben „Snowpiercer“ bemerkenswerte Updates verpasst. Aber auch Jean-Marc Rochettes und Jacques Lobs Comicvorlage aus den 80ern und 90ern hat sich ihre Intensität bewahrt
Von SVEN-ERIC WEHMEYER



Dreck und Mühsal

Zeichner Manu Larcenet adaptiert mit seinem lakonisch realistischen Comic „Die Straße“ erfolgreich den Roman von Cormac McCarthy
Von CHRISTOPH HAAS


Fesseln der Tradition

Die Schriftstellerin Ritsuko Kaji leidet an einer Schreibhemmung. Als dann auch noch ein Freund stirbt, bringt sie das völlig außer Fassung. Aus dieser Konstellation entfaltet Akane Torikai in ihrer Mangaserie „Saturn return“ eine präzise Beobachtung über Konvention, Selbstbestimmung und die Rolle der Frau
Von ANDREA HEINZE


Unterm Brennglas der Erotik

Ein Sammelband mit Comicadaptionen des italienischen Künstlers Guido Crepax vereint zentrale Horror- und Weird-Fiction-Werke der Weltliteratur: „Frankenstein, „Dr. Jekyll und Mr. Hyde“, „Der Prozess“ und „Die Drehung der Schraube“
Von HOLGER BACHMANN


Überleben in der Hölle

Vater und Sohn in einer toten Welt: Cormac McCarthy hat für den Roman „Die Straße“ vor knapp 20 Jahren den Pulitzer Preis bekommen. Jetzt ist die Geschichte von Manu Larcenet kongenial als Comic gezeichnet worden
Von ANDREA HEINZE



Roboter, Tiefseetaucher und der Mann im Mond

Es geht hoch hinauf und tief hinab in Frauke Bergers neuem Comic „Fly me to the moon“, der Mondreisen und Tiefseetauchen miteinander verbindet. Eine ruhige Science-Fiction-Geschichte über Selbstfindung, Zeit(losigkeit) und Liebe zwischen Maschinen
Von MARIE MÜLLER



Die lieben Verwandten

Jordi Lafebres gewitzter Krimi „Ich bin ihr Schweigen“ erzählt von einer jungen Psychiaterin mit bipolarer Störung, die in einem Mordfall auf einem alten Weingut ermittelt
Von BERND WEIGAND


Naturausbeutung und Geschlechterkampf

Die spanische Comiczeichnerin Núria Tamarit nimmt die Romane Jack Londons zum Vorbild, lässt in „Die Polarwölfin“ eine Frau den weiten Weg zum Gold durch Eis und Schnee antreten und macht daraus eine Parabel über die Zerstörung der Natur und das Machtverhältnis zwischen den Geschlechtern
Von ANDREA HEINZE


Klimawandel, KI-Debatten und melancholischer Horror

Charles Burns bleibt weiterhin der Beauftragte für die Schatten der Pubertät, Erik Kriek liefert holländischen Folkhorror, Derf Backderf rekonstruiert seine Schulzeit mit Jeffrey Dahmer, und eine Anthologie will zu mehr Klimaaktivismus bewegen. Eindrucksvolle, liebenswerte, diskutable Phantastik-Comics der letzten Monate
Von SVEN JACHMANN



Krimi und Milieustudie

Mit „Der verkehrte Himmel“ legt der Berliner Comiczeichner Mikael Ross einen Krimi im Jugendmilieu Berlin-Lichtenbergs vor
Von ANDREA HEINZE


Musikdrama zum Durchblättern

Anna Haifischs „Ode an die Feder“ ist der dritte Teil der Graphic-Novel-Serie um den Künstler „The Artist“. Er ist famos gezeichnet – und mit Stil
Von IMKE STAATS


Neun Tote und viele Fragen

1959 starben neun Bergwanderinnen und -wanderer unter mysteriösen Umständen bei einer Expedition im nördlichen Ural. In „Das Unglück am Djatlow-Pass“ wird der berühmte Fall wieder aufgerollt
Von BERND WEIGAND


Ohne Glück bleibt es schwer

Die Gesichter sind der eigentliche Schauplatz der Handlung in Franz Suess’ Comic „Drei oder vier Bagatellen“
Von CHRISTOPH HAAS


Den Frühling kannst du nicht aufhalten

In seinem Frühwerk „Blue Spring“ porträtiert Taiyo Matsumoto die Außenseiter seiner Jugend und findet in den Tokioter Vororten der 1980er eine der vielen „verlorenen Generationen“ des 20. Jahrhunderts
Von ROMAN WIDERA


Im Labyrinth der Adoleszenz

Charles Burns‘ Graphic-Novel „Daidalos“ porträtiert zwei Teen-Filmfreaks in der Provinz. Die stilvollen Abgründe erinnern an Filme von David Lynch
Von CHRISTOPH HAAS


Kindheit im Kollektiv

In der autobiografischen Graphic Novel „Eckstein, Eckstein, alles muss versteckt sein“ schildert der französische Comickünstler Emmanuel Lepage seine Kindheit in einer Landkommune
Von BERND WEIGAND




Der Weg zum Zeichentisch

Der Comic-Autor Joann Sfar wurde kürzlich beim Comic-Salon Erlangen für sein Lebenswerk geehrt. Nun ist auch seine Graphic Novel „Der Götzendiener“ erschienen. Sfar erzählt darin, wie er trotz des jüdischen Bilderverbots Comiczeichner wurde
Von ANDREA HEINZE


Den kennt man

Die Fantasy-Groteske „Den“ gehört zu Richard Corbens berühmtesten Werken. Beim Splitter Verlag erscheint nun eine edle Neuausgabe
Von BERND WEIGAND


Als Donald Duck sich verwandelte

Pünktlich zum 100. Todestag von Frank Kafka sind mehrere neue Comics über den Prager Schriftsteller erschienen. Viele von ihnen untersuchen Kafkas Werk nach autobiographischen Motiven – mal mehr, mal weniger gelungen
Von JONAS ENGELMANN


Gaston in der Zeitkapsel

Eigentlich verfügte André Franquin, dass nach seinem Tod niemand die Büroabenteuer seiner Gaston-Figur fortsetzen dürfe. Nach einem langen Rechtsstreit hat der Frankokanadier Delaf nun doch ein neues Album veröffentlicht, in dem die Zeit stehengeblieben ist
Von BERND WEIGAND


Eine archetypische Heldenreise

Die Comicbiografie „George Lucas – Der lange Weg zu Star Wars“ führt zurück in die Zeit des New Hollywood, als die Filmstudios über die Ambitionen dieses jungen Regisseurs nur müde lächelten
Von WOLFGANG NIERLIN