USA

Stadtneurotiker, Monstermänner und Vogelbeobachter

Literatur allerorten: In Alessandro Totas „Die große Illusion“ will sich die Protagonistin als Pulp-Autorin bewähren, in Bernie Wrightons letztem Comic „Frankenstein Alive, Alive!“ hat sich das berühmte Monster rehabilitiert, und in Poes „Raben“ steckt noch manch schaurige Bildidee. Eindrucksvolle, liebenswerte, diskutable Phantastik-Comics der letzten Monate
Von SVEN JACHMANN


Das Monströse im eigenen Leben

„Am liebsten mag ich Monster“ heißt Emil Ferris‘ spätes Comicdebüt, das vor fünf Jahren alle wichtigen Branchenpreise abräumte. Es ist das gezeichnete Tagebuch der kleinen Karen Reyes aus dem Chicago der 1960er Jahre, in dem sie ihren Alltag und die Abgründe der verarmten Milieus aufzeichnet. Nun ist der zweite Teil erschienen
Von ANDREA HEINZE








Narben auf der Realität

Was wäre, wenn die Mehrheit darüber entscheidet, was als wahr und was als „Fake“ zu gelten hat? Die Frage stellen sich James Tynion IV. und Martin Simmonds in „The Department of Truth“
Von MARIO ZEHE


Amerikas Chronist

In den 1980ern adaptierte Comiczeichner Matthias Schultheiss mehrere Kurzgeschichten von Charles Bukowski. Der Splitter Verlag hat sie nun erstmals koloriert in einer Gesamtausgabe erneut herausgebracht
Von HOLGER BACHMANN


Leben im Klima-Kollaps

Amerikas Dust Bowl: Die niederländische Comickünstlerin Aimee de Jongh zeigt in „Tage des Sandes“ ein frühes Beispiel des menschengemachten Klimawandels
Von BERND WEIGAND


Wie Rassismus das Selbstwertgefühl aushöhlt

Zwei asiatischstämmige Jungs müssen sich auf einer US-amerikanischen High School gegen fremdenfeindliche Mitschüler wehren. Disney+ hat daraus eine rasante Martial-Arts-Serie gemacht. Die gleichnamige Comicvorlage „American Born Chinese“ geht deutlich tiefer
Von ANDREA HEINZE


In den Staub geschrieben

Kurz nach dem Ende der Weltwirtschaftskrise veröffentlichte John Steinbeck die aus der Perspektive zweier Wanderarbeiter erzählte Novelle „Von Mäusen und Menschen“. Die Zeichnerin Rébecca Dautremer hat die Geschichte neu interpretiert
Von JONAS ENGELMANN


Eine kurze Kulturgeschichte des Comics

Mit „The Yellow Kid“ hatte Richard F. Outcault 1895 den modernen Comic in die Welt gesetzt. Doch der offenbart uns erst heute, welches erzählerische Potenzial eigentlich in ihm steckt
Von ANDREAS C. KNIGGE


Die Aufregung der Ignoranten

Die Entscheidung eines Bildungsausschusses im US-Bundesstaat Tennessee, den Comic „Maus“ aus dem Lehrplan zu streichen, hat international für Schlagzeilen gesorgt. Es ist nicht das erste Mal, dass Art Spiegelmans künstlerische Auseinandersetzung mit der Shoah für Kontroversen sorgt
Von JONAS ENGELMANN




Absurde Kontroverse um Art Spiegelmans „Maus“

Art Spiegelmans preisgekrönter Holocaust-Comic „Maus“ wurde in Tennessee aus dem Lehrplan gestrichen. Die Schulbehörde ist der Meinung, dass den Schüler:innen die Bilder und Sprache nicht zuzumuten seien



Die gute alte Menschlichkeit

Zwischen kindlicher Beschwichtigung und falsch verstandener Aufklärung: Nate Powells bestenfalls naive Comic-Essays „Save It for Later“
Von SVEN JACHMANN


Das Politische kaum erfasst

Die Comicreihe „Marshal Bass“ macht einen der ersten schwarzen Deputy US Marshals zum Titelhelden. Ein wenig fehlt allerdings das Gespür fürs Politische am Thema
Von MARIO ZEHE








Sehr viele Molltöne

Will Eisner gehört zu den wichtigsten Künstlerpersönlichkeiten des 20. Jahrhunderts. Er war ein Comic-Künstler mit kaum zu unterschätzendem Einfluss
Von THOMAS WÖRTCHE






Der Volksheld als Medienfigur

Donald Trump ist ein Produkt der Kulturindustrie, das „Modell Trump“ ein Beispiel für den Zusammenhang populistischer Politik und medialer Vor-Bilder – wie sich mediale Pop-Träume und populistische Politik zueinander verhalten
Von GEORG SEESSLEN






In der Rassismushölle – „Infidel“

Die Comic-Künstler Pornsak Pichetshote und Aaron Campbell nutzen die Bausteine des Horror-Genres zur Beschreibung des heutigen gesellschaftlichen Klimas der USA
Von EMANUEL BRAUER