Typisch Gaiman, typisch Sandman

Ohne Neil Gaimans Comic-Klassiker „Sandman“, der ursprünglich zwischen 1989 und 1996 erschien, würde die Comic- und die Fantasy-Landschaft heute sicherlich anders aussehen. In den letzten Jahren hat Mr. Gaiman zwar immer wieder mal einen Comic verfasst, sich aber weitgehend auf seine Romane, Bilderbücher und andere Projekte konzentriert. Dennoch, seine Verbundenheit zum Medium des grafischen Erzählens, an dem er zum Rockstar wurde, ist nie erloschen. Jetzt kehrte der in England geborene, heute in den USA lebende Autor, der für sein Schaffen mit allen wichtigen Preisen ausgezeichnet worden ist, für das aufsehenerregende Prequel seiner „Sandman“-Comic-Saga ins Universum des Traumherrn Morpheus und seiner Sippe der Ewigen zurück.

Sandman: Ouvertüre“ heißt die Vorgeschichte, die der für seine außergewöhnlichen Layouts und seine enorme stilistische Vielseitigkeit bekannte Künstler J. H. Williams III („Batwoman“, „Promethea“) in faszinierende Bilder gekleidet hat, die der herausfordernden Story in nichts nachstehen. So erzählen Gaiman und Williams in perfekter kreativer Symbiose davon, wie Morpheus sich dem drohenden Ende des Universums entgegenstellt und zur Stadt der Sterne reist – eine hochgestochene Story zwischen Science-Fantasy und Science-Fiction, die vor Andeutungen und kleinen Geschichten nur so strotzt. Typisch Gaiman, typisch Sandman.

Die beiden deutschen Sammelbände haben nicht nur eine auffällige Spotlackierung, sondern obendrein ausführliche Anhänge voller Interviews, Musik-Playlists der Künstler und Einblicken in die Entstehung des Comics.

Sandman: Ouvertüre 1 & 2. Panini, Stuttgart 2016. Jeweils 124 Seiten, jeweils € 16,99

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