Neben dem bereits vorgestellten „Batman/Superman – Freunde und Feinde“ hat Panini zwei weitere, starke Sammelbände in Petto, mit denen der heutige Kinostart von „Batman v Superman – Dawn of Justice“ gebührend zelebriert werden soll. Dabei geht es natürlich nicht bloß um die Geste, sondern vor allem auch darum, frisch begeisterte Kinogänger auch für das Comic-Medium zu begeistern.
Sowohl der erste Band zur ursprünglich in den Staaten wöchentlich (!) erschienenen „Batman Eternal“-Reihe, als auch die abgeschlossen im Sammelband vorliegende Mini-Serie „Superman Unchained“ stammen aus der Feder von DC-Comics jungem Star-Autor Scott Snyder. Beide bieten jede Menge modern und episch erzählte Superhelden-Action, die trotzdem stets auch klare Querbezüge zum DC-Comic-Universum herstellt, statt sich wie Comic-Verfilmungen auf eine handvoll Charaktere zu konzentrieren.
Neueinsteiger werden sich deshalb mit Superman, dem „Mann aus Stahl“ etwas besser aufgehoben fühlen, der anders als sein düsterer Fledermaus-Kollege nicht gleich eine ganze Heerschar an Helden und Schurken im Schlepptau hat. Stattdessen setzt „Superman Unchained“ ganz in der Tradition des schillernden Helden auf ethische und politische Grundsatzfragen und große Dramatik in herrlich übertriebenen Dimensionen. Auch wenn natürlich weitere Charaktere des Comic-Universums auf den Plan treten, ist die ursprünglich zum Superman-Geburtstag und „Man of Steel“-Filmstart im Jahr 2013 erschienene Story sehr dankbar für Leser ohne großes Vorwissen aufbereitet. Das geht natürlich ein wenig auf Kosten der bei DC sonst so ausgeprägten Komplexität, für die langjährige Kenner aber mehr als ausreichend mit den genialen Artworks von Fan-Liebling Jim Lee entschädigt werden.
Deutlich traditioneller und verworrener geht es dafür in „Batman Eternal“ zu. Viele verschiedene Handlungsebenen und Perspektiven, sowie eine rekordverdächtige Anzahl an involvierten Charakteren könnten gänzlich unbeleckte Leser zunächst zwar etwas verwirren, vermitteln aber aufrichtig die wahre Stärke des DC-Universums: Die bedingungslose und permanente Verzahnung vieler verschiedener Handlungsstränge. Die regelmäßig wechselnden Zeichner und Autoren von „Batman Eternal“ lassen den Sammelband grafisch zwar ein wenig inkonsistent wirken, haben mit Größen wie Künstler Jason Fabok aber auch echte Highlights zu bieten. Durch die vielen Kinoauftritte des Fledermausmannes und die auch in Deutschland erfolgreich gestartete „Gotham“-TV-Serie, sollten Filmerprobte Lesemuffel trotzdem bereits einen soliden Wissensstand haben, mit dem sich „Batman Eternal“ ganz entspannt und ohne großes Nachschlagen gemütlich genießen lässt.
Auf ihre Art erfüllen also beide umfangreichen, jeweils auch als limitiertes Hardcover erhältlichen Bücher klar ihre Mission, hoffentlich begeisterten Kinogängern den Weg in die große, bunte Welt der Comics zu ebnen.
Superman Unchained. Panini, Stuttgart 2016. 324 Seiten, € 29,99
Batman Eternal Bd.1. Panini, Stuttgart 2016. 228 Seiten, € 19,99