Deutscher Verlagspreis 2023: Mit Rotopol erhält erstmals ein Comic-Verlag einen Hauptpreis

Der Kasseler Independent-Verlag kann sich somit auf eine kräftige Finanzspritze freuen, sind die drei Hauptpreise doch mit je 60.000 Euro dotiert.

Die diesjährigen Gewinner des Deutschen Verlagspreises wurden von einer unabhängigen Fachjury unter dem Vorsitz des literarischen Übersetzers Hinrich Schmidt-Henkel aus 358 Bewerbungen ausgewählt. Wesentliche Kriterien waren laut Pressemitteilung ein innovatives Verlagsprogramm, die Qualität ihrer verlegerischen Arbeit, die Umsetzung außergewöhnlicher Projekte, eine besonders ansprechende Gestaltung der Bücher sowie besonderes kulturelles Engagement, beispielsweise zur Förderung der Lesekultur.

Diese Kriterien dürften tatsächlich bestens auf Rotopol passen. Den Verlag gründeten 2007 Rita Fürstenau, Lisa Röper und Michael Meier noch als Studenten der Kunsthochschule Kassel. Eine Vergangenheit, die sich auch in vielen ihrer Veröffentlichungen widerspiegelt, die an der Grenze zwischen Comic und Illustration stehen. Ergänzt wird das Programm durch Kinderbücher, Postkarten, Siebdrucke oder sogar Sets mit temporären Tattoos.

Vergeben wird der Preis jährlich von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien in Zusammenarbeit mit der Kurt-Wolff-Stiftung und dem Börsenverein des Deutschen Buchhandels. Der Bewerbungszeitraum für die Verleihung 2024 dürfte wieder Anfang des nächsten Jahres anlaufen. Falls sich die Teilnahmebedingungen nicht ändern, können sich wieder konzernunabhängige Verlage bewerben, die weniger als 3 Millionen Jahresumsatz machen und deren Verlagsprogramm jeweils mindestens vier Titel pro Jahr in den letzten drei Jahren aufweist.

Dieser Beitrag erschien zuerst auf: PPM-News