Es ist eine dieser Meldungen, bei denen man sich erst einmal verwundert die Augen reibt. Der Hollywood Reporter verkündet, das Florian Henckel von Donnersmarck, der deutsche Oscar-Preisträger, der „Das Leben der Anderen“ inszenierte und anschließend mit „The Tourist“ einen beinahe legendären Großflop hinlegte (was der Film nicht wirklich verdient hatte), sich als nächstes „Thorgal“ vornimmt, die große Fantasy-Saga von Jean Van Hamme und Grzegorz Rosinski. Der Deal ist wohl bereits in trockenen Tüchern und Donnersmarck schwärmt: „Ich liebe Thorgal, seit ich als Kind in Brüssel lebte, wo ich zusammen mit hunderten anderer Fans stundenlang vor einer Buchhandlung wartete, wenn ein neuer Band erschien.”
„Thorgal“ hat es seit 1980 auf stattliche 34 Bände und mehrere Spin-Offs gebracht und gilt als eine der erfolgreichsten europäischen Comicserien überhaupt. Die Rede ist von 14 Millionen verkauften Alben in 18 Sprachen. Die Reihe spielt im 7. Jahrhundert, in dem die Titelfigur als Baby in einer Raumkapsel von einem Wikingerstamm gefunden und aufgenommen wird. In der Folge entwickelt sich eine große Saga, in der es Thorgal immer wieder mit Tyrannen, Göttern und Fabelwesen zu tun bekommt.
Laut Donnersmarck haben er und Produzent Jan Mojto bereits seit fast zehn Jahren versucht, die Rechte an der Serie zu erwerben, bevor es nun endlich geklappt hat. Was genau da aber entstehen soll, ist bisher nicht bekannt, aber man darf wohl davon ausgehen, dass man eine TV-Serie im Blick hat. Der Hollywood Reporter spricht gleich von einer Kreuzung aus „Vikings“ und „Game of Thrones“. Und Donnersmarck ist so begeistert, dass er es für fast unmöglich hält, die Sache in den Sand zu setzen, weil die Vorlage so grandios ist.
Auf Deutsch liegt die Serie (einschließlich der Spin-Offs) komplett bei Splitter vor.