Nur wenige Tage vor Jiro Taniguchis überraschendem Tod am 11. Februar 2017 publizierte Schreiber & Leser den ersten Band der zweiteiligen Geschichte „Ice Age Chronicle of the Earth“, die zu den Frühwerken des Meisters gehört, der heutzutage vor allem durch seine nachdenklichen, leisen Erzählungen bekannt ist.
Anflüge davon spürt man auch in dieser eiskalten Endzeitsaga, in der eine Mine in der Eiswüste von der Außenwelt abgeschnitten wird, weswegen sich der junge Takeru auf Wanderschaft begeben muss, um seine Kameraden zu retten. Was folgt, ist ein detailliertes, mit großen Bildern und packender Dramatik aufwartendes Abenteuer, das zugleich eine Ökobotschaft enthält, die vielleicht ein wenig plump und simpel ist, die Wirkung dieses Manga aber nicht schmälern kann.
Taniguchi zeichnet die Natur als gnadenlos schöne Kraft, der der Mensch nicht unbedingt etwas entgegensetzen kann – und das umso mehr, wenn er selbst für ihre Veränderung gesorgt hat.
Obwohl auf der Erde spielend, wirkt diese Geschichte über weite Strecken wie harte Science–Fiction, die auf fremden Welten stattfindet. Darüber hinaus zeichnet sich Taniguchis Werk durch eine sehr westliche Erzählweise aus, was seine Werke schon immer für ein hiesiges Publikum affiner gemacht hat.
Der zweite und abschließende Band von „Ice Age Chronicle of the Earth“ ist für Juli geplant.
Jiro Taniguchi: Ice Age – Chronicle of the Earth. Schreiber & Leser, Hamburg 2017. 272 Seiten, € 16,95