„Marvel“ ist ein Wort, das untrennbar mit dem amerikanischen Comic-Giganten verbunden ist. Heute assoziieren viele Menschen den Begriff vor allem mit dem Marvel-Kinouniversum, einer Reihe von Spielfilmen, die noch immer mit der stets gut gefüllten Kampfkasse des gewaltigen Disney-Konzerns ein ähnlich komplexes Netzwerk von verzahnten Geschichten auf die Leinwände der Welt bringt wie in den ursprünglichen Comic-Storys. Die aus dem schon deutlich länger aktiven Timely-Verlag hervorgegangene Comic-Schmiede machte bis zum Beginn der Sechziger vor allem durch die beliebten Genre-Comics aus den Bereichen Horror, Science Fiction und Romantik von sich reden. All diese Themen hatten nun durch die Zensur-Hexenjagd auf vermeintlich jugendgefährdende Inhalte in der McCarthy-Ära einen sehr schweren Stand.

Roy Thomas: „Das Marvel-Zeitalter der Comics 1961-1978“.
Taschen Verlag, Köln 2017. 400 Seiten. 39,99 Euro
Eine durchgängig großartige Druckqualität, tolle Haptik und ein sehr wertiges Gesamtbild sorgen dafür, dass die dafür aufgerufenen 39,99 Euro ein fairer Kurs sind, der vor allem langjährigen Fans des Marvel-Pantheons einen erheblichen Gegenwert bescheren wird. Ob man es nun als Nachschlagewerk für die eigene Sammlung nutzen mag, sein modernes Comicwissen um reichhaltige Blicke hinter die Kulissen der klassischen Ursprungswerke erweitern will oder einem Fan ein eindrucksvolles Geschenk überreichen möchte: Dem „Marvel-Zeitalter der Comics 1961-1978“ werden hoffentlich noch weitere Bände in der gleichen eindrucksvollen Qualität folgen.
Mattes Penkert-Hennig ist Betreiber des Online-Comicmagazins DeinAntiHeld.de, Autor für Comic.de, war Juror beim „Rudolph Dirks Award“, Panelmoderator auf Comicmessen und hat bereits viele Video-Interviews mit namhaften, internationalen Comic-Künstlen geführt. Darüber hinaus produziert er mit Begeisterung animierte Video-Trailer für Comics und artverwandte Medien.