Leipziger Buchmesse und Manga-Comic-Con abgesagt

© Leipziger Buchmesse

Update vom 9. Februar 2022:

Nachdem zahlreiche Verlage ihre Teilnahme zurückzogen, wurde die Buchmesse in Leipzig jetzt doch wieder abgesagt.

Damit fällt die Frühjahrs-Buchmesse zum inzwischen dritten Mal in Folge der Corona-Pandemie zum Opfer. Und das nachdem noch letzte Woche selbstbewusst die endgültige Durchführung angekündigt wurde, nachdem das Land Sachsen mit einer maßgeschneiderten neuen Corona-Verordnung den Weg freigemacht hatte.

Doch schon letzte Woche lagen erste Standabsagen namhafter Verlage vor, darunter aus der Comic-Branche Tokyopop und Splitter. Diesen schlossen sich seit Anfang der Woche immer mehr Häuser aus Sorge vor der Omikron-Welle an, darunter die wichtige Bertelsmann-Verlagsgruppe Penguin Random House oder auch Bonnier-Verlage wie Carlsen. Als dann gestern auch noch die Verlagsgruppe Holtzbrinck (u.a. Rowohlt und S.Fischer) zurückzog, war wohl die letzte Messe gesungen.

Am späten Vormittag verkündete die Leipziger Buchmesse auch offiziell die Absage inklusive aller Rahmenveranstaltungen wie der Manga-Comic-Con oder der Veranstaltungsreihe „Leipzig liest“. Denn die erwartete Qualität einer solchen großen Publikumsmesse sei jetzt nicht mehr zu gewährleisten.

Jetzt richten sich alle Hoffnungen auf einen dann hoffentlich wirklich erfolgenden Neustart in Leipzig vom 23. bis zum 26. März 2023. Und die Comic-Branche hofft natürlich weiterhin auf eine Präsenz-Durchführung des 20. Internationalen Comic-Salons Erlangen vom 16. bis 19. Juni 2022.

Ursprünglicher Beitrag vom 03.02.2022:

Eine neue Corona-Verordnung des Landes Sachsen, die ab dem 6. Februar gilt, lässt im Freistaat wieder Messen und Kongresse zu.

Diese neue Verordnung ist zwar zunächst auf einen Monat Laufzeit befristet, wird aber allenthalben als deutlicher Fingerzeig gedeutet, dass jetzt der Weg endgültig freigemacht werden soll für die Buchmesse mit Manga-Comic-Con (MCC) vom 17. bis 20. März. So äußerte Oliver Zille, Direktor der Leipziger Buchmesse, gegenüber „Börsenblatt online“, er werte die Lockerungen als „klares Bekenntnis der Politik: Wir wollen, dass die Messe im März stattfindet.“

Für Messen gilt in Sachsen dann die 2G+-Regel sowie nach Corona-Lage eine Begrenzung der Besucherkapazitäten je nach Veranstaltungsfläche von 4 qm pro Besucher. Auffällig ist dabei, dass diese Eckpunkte genau zu den Plänen der Leipziger Buchmesse passen, die diese bereits vor zwei Monaten vorgestellt hatte.

Konkret heißt das, dass für Besucher die 2G+-Regel gilt und für Aussteller gemäß der Arbeitsschutzvorschriften 3G. Die Besucherkapazität liegt entsprechend der 100.000 qm bespielter Hallenfläche bei 25.000 pro Tag. An dieser Maximalzahl will die Messe auch dann festhalten, wenn eine deutlich verbesserte Lage mehr Besucher zulassen würde.

Gerade in der Halle 1 mit der Manga-Comic-Con bleibt es also wohl dabei, dass sich das übliche Besucheraufkommen aus den Zeiten vor der Pandemie auf etwa ein Drittel verringern dürfte, da sich ein Großteil des MCC-Besucheraufkommens üblicherweise am Wochenende ballte. Dieser Umstand und gesundheitliche Bedenken – insbesondere auch im Hinblick auf das eigene Standpersonal – führen dazu, dass es aus Verlagskreisen sehr unterschiedliche Äußerungen bezüglich einer Messeteilnahme gibt.

Klar für eine Teilnahme hat sich von den größeren Verlagen bisher Egmont Manga auf Anfrage des „Börsenblatts“ positioniert und auch altraverse will in Leipzig mit einem Stand vertreten sein – schließlich war man in den letzten beiden Pandemie-Jahren auch auf der Manga-Messe Dokomi dabei. Dagegen hat Tokyopop schon Ende der letzten Woche auf seiner Website seinen Verzicht bekundet und Verlage wie Panini und Carlsen zeigen sich noch abwartend.

Ein ähnlich uneinheitliches Bild zeigt sich bei den Verlagen, die vom PPM-Vertrieb ausgeliefert werden. Während der Splitter Verlag nicht in Leipzig dabei ist, halten Cross Cult und der avant-verlag an ihren Plänen für einen eigenen Stand fest. Es wird aber abgewartet werden müssen, wie umfangreich das Rahmenprogramm mit Signierstunden und Lesungen ausfallen kann. Auf ausländische Gäste wird dabei wohl beinahe komplett verzichtet werden müssen, gerade wenn es sich um Künstler von Übersee handelt.

Dieser Beitrag erschien zuerst auf: ppm-vertrieb.de