Ausstellung: „Aber ich lebe. Den Holocaust erinnern“ (14.09.2023–26.11.2023) im Kunsthaus Wiesbaden

Aus der Programmankündigung:

In der Ausstellung „Aber ich lebe. Den Holocaust erinnern“ bis 26. November im Kunsthaus Wiesbaden sind Comics zu sehen, die zeichnerisch den Fragen von Trauma, Erinnerung und Überleben nachgehen.

Emmie Arbel überlebte als kleines Mädchen die Konzentrationslager Ravensbrück und Bergen-Belsen. Weil er sich nicht an die Regeln hielt, entkam David Schaffer knapp dem Genozid in Transnistrien. Die Brüder Nico und Rolf Kamp, von ihren Eltern getrennt, wurden vom niederländischen Widerstand an 13 verschiedenen Orten vor ihren Mördern versteckt.

Nur wenige Überlebende des Holocaust sind heute noch am Leben. Der Aufzeichnung ihrer Erinnerungen kommt eine zentrale Rolle zu in der Frage, wie wir das Gedächtnis an den Holocaust bewahren und wachhalten. Das vielschichtige Projekt „Aber ich lebe“, eine Zusammenarbeit von Überlebenden, Comic-Künstler/innen, Fachleuten für Holocaust- und Menschenrechtspädagogik, Historiker/innen sowie Bibliotheken und Archiven, stellt sich dieser Aufgabe auf ungewöhnlich Weise: Im engen Dialog mit den vier Überlebenden schufen die international bekannten Zeichner/innen Miriam Libicki (Vancouver, Kanada), Gilad Seliktar (Pardes Hanna-Karkur, Israel) und Barbara Yelin (München) eine grafische Rekonstruktion der Erinnerungen. Durch diese Begegnungen sind Comics entstanden, die zeichnerisch den Fragen von Trauma, Erinnerung und Überleben nachgehen.

Rahmenprogramm

Ein facettenreiches Rahmenprogramm begleitet die Ausstellung. Das Begleitprogramm ist in Kooperation mit der Jüdischen Gemeinde Wiesbaden und Spiegelbild – Politische Bildung aus Wiesbaden entstanden und wird unterstützt durch „Demokratie leben in Wiesbaden“. Die Ausstellung ist in Kooperation mit dem Stadtmuseum Erlangen und dem Comic-Salon Erlangen entstanden.

Szenische Lesung „Aber ich lebe“ am 5. November

Barbara Yelin spricht am Sonntag, 5. November, um 16 Uhr gemeinsam mit der Schauspielerin Alice Hoffmann über ihr neues Buchprojekt „Emmie Arbel. Die Farbe der Erinnerung“ im Rahmen der Ausstellung „Aber ich lebe. Den Holocaust erinnern“ im Kunsthaus. Vier Originalzeichnungen der Neuerscheinung sind bereits in der Ausstellung zu sehen. Die Schauspielerin Alice Hoffmann – bekannt als Hilde Becker aus der Comedyserie Familie Heinz Becker – ist die Witwe von Rudi Ben Yakov, dem Bruder von Emmie Arbel. Sie berichtet über ihre und seine Erinnerungen. Barbara Yelin, die die Ausstellung gemeinsam mit Jakob Hoffmann kuratiert hat, liest zudem aus der im C.H.Beck Verlag erschienen Anthologie „Aber ich lebe. Vier Kinder überleben den Holocaust.“ Zur Veranstaltung.

Vortrag und Film „Wo ist Anne Frank“ am 11. November

Das Kulturamt lädt am Sonntag, 12. November, um 11 Uhr ins Caligari zu Vortrag und Film „Wo ist Anne Frank“ im Rahmen der Ausstellung „Aber ich lebe“ im Kunsthaus ein. Literaturwissenschaftler Dr. Thomas Mertenum spricht zum Thema „Wer ist Anne Frank? Eine Ikone multipler Projektionen“. In seinem Animationsfilm „Wo ist Anne Frank“, der im Anschluss um 12 Uhr gezeigt wird, nähert sich der israelische Regisseur Ari Folman der realen Person Anne Frank und versetzt sie in die Gegenwart. Dr. Merten wird der Frage nachgehen, ob die Verfilmung eine neue Chance zur Vermittlung von Geschichte ist. Zur Veranstaltung.