Der neue MOON KNIGHT

Seit 1975 ist Moon Knight Teil des Marvel-Universums. Beim weißgekleideten Mondritter handelt es sich um den Söldner Marc Spector, der unter der Statue des ägyptischen Gottes Khonshu starb und als dessen Avatar ins Leben zurückkehrte. Über die Jahre war Spector göttlicher Champion und nächtlicher Verbrechensbekämpfer, Werwolfjäger, Millionär, Defender und ein Secret Avenger – und stets von einer schweren multiplen Persönlichkeitsstörung gezeichnet.

Dem irischen Star-Autor Warren Ellis („Transmetropolitan“) genügten zwischen 2014 und 2015 gerade mal sechs Geschichten, um Marvels Mondritter neu zu definieren – als maskierten Detektiv Mr. Knight im weißen Anzug genauso wie als Antiheld mit Kapuze, Umhang, Rüstung und allerhand High-Tech-Gadgets. Zusammen mit dem irischen Zeichner Declan Shalvey („Deadpool“) legte Ellis ein halbes Dutzend durchdachter Episoden in seinem typischen Stil vor, die erzählerisch extrem modern und knackig daherkommen und in „Aus dem Reich der Toten“ gesammelt in einem Band auf Deutsch vorliegen. Eine Wucht.

Allesschreiber Brian Wood („Valkyrie“ ab Mai auf Deutsch bei Cross Cult) und der bei den Eisner Awards als bester Newcomer mit dem Russ Manning Award ausgezeichnete Greg Smallwood blieben dem zwingenden erzählerischen und inhaltlichen Konzept treu und setzten im zweiten Band „Blackout“ – sozusagen der zweiten Staffel – ebenfalls auf die Mischung aus Science-Fiction, Krimi, Superhelden und Horror. Autor Cullen Bunn („Night of the Living Deadpool“) und die Zeichner des just erschienenen dritten Bandes „Wer den Göttern trotzt“ folgen der Spur so konsequent wie möglich. Mit ihrem dritten Band ist die einsteigerfreundliche, erfrischende Serie dann auch bereits komplett.

Im Anschluss an das Marvel-Crossover „Secret Wars“ übernimmt der kanadische Top-Autor Jeff Lemire („Essex County“).

Cullen Bunn, Ron Ackins u. a.: Moon Knight Bd. 3: Wer den Göttern trotzt. Panini, Stuttgart 2016. 116 Seiten, € 14,99