Vom 2. bis 4. Dezember findet bereits zum zweiten Mal die German Comic Con in Dortmund statt. Das Debüt im Dezember des Vorjahres gab den Startschuss für diverse Ableger, die 2016 die Veranstaltungskalender füllten: Auch in Stuttgart, Hannover, Frankfurt, Berlin sowie in Wien (Linz und Basel sind für 2017 bereits angekündigt) strömten zehntausende Fans zu den Messehallen und sorgten für zufriedene Stimmung beim Gros der Teilnehmer. Der Versuch, das US-amerikanische Con-Modell für den deutschsprachigen Raum zu adaptieren, scheint also geglückt. US-amerikanisches Modell heißt: Das Eintrittsgeld fällt deutlich höher aus (zwischen 20 und 30 Euro für eine reguläre Tageskarte) und wird je nach Preiskategorie (bis zu 299 Euro) sukzessive mit allerlei Privilegien angereichert, dafür lockt zum Ausgleich große Hollywood-Prominenz des vornehmlich phantastischen Zweigs. Der Vorwurf, dass sich in diesem Spiel der Fokus vom immerhin namensgebenden Comic im Blitzlichtgewitter der Stars und Sternchen ein wenig verliert, ist nicht ganz von der Hand zu weisen. Auf der anderen Seite erhöhen sich die Chancen, mithilfe der Vermischung beider Popkultur-Sphären Comicfans in spe zu erreichen, die womöglich noch nicht einmal ahnten, welche zu sein – das altbekannte Schläferprinzip.
Um speziell die Comicbranche zu fördern und vielleicht auch um besagten Fokus wieder etwas zu richten, hat die Messe den Rudolph Dirks Award ins Leben gerufen, der deutlich mehr Kategorien berücksichtigt als vergleichbare hiesige Preise und wie das US-amerikanische Vorbild, der Eisner Award, als Branchen-Auszeichnung konzipiert ist (hier unsere Meldung), d.h. eine Jury (der u.a. auch Comic.de-Autor Matthias Penkert-Henning angehört) stellt vorab eine Short-List zusammen, über deren KandidatInnen AkteurInnen aus der Comicbranche in einem Online-Verfahren abstimmen. Am 1. Dezember, also einen Tag vor der Messeeröffnung, erfolgt erstmals die Verleihung.
Wie schon im Vorjahr werden COMIC/Comic.de und die angegliederten Verlage Popcom/Tokyopop und Splitter auch diesmal mit einem großen Stand vor Ort sein. Dort wird nicht nur das breite Comicsortiment präsentiert (inklusive der druckfrischen neuen Ausgabe des COMIC-Magazins!). Beide Verlage werden von zahlreichen KünstlerInnen unterstützt, die während der Messezeiten am Stand signieren werden. Für Splitter sind dies: Ingo Römling (Malcolm Max), Che Rossié (Die Zwerge, deren langersehnte Fortsetzung mit dem Dezember-Programm erscheint) sowie Verlagsgründer Dirk Schulz (Indigo). Von Popcom sind Daniel Lieske (Die Wormworld-Saga), Timo Wuerz (Ghost Realm, Aaron und Baruch, Lula & Yankee) und Kaja Reinki (Tess und das Geheimnis der Waldhüter) angekündigt.
Hier findet sich die Programmübersicht, hier die Liste der geladenen Gäste.