Warum hast du keine Angst vor der Vergangenheit, Nora Krug?

Comiczeichnerin und Ilustratorin Nora Krug war zu Gast beim „Wunderbar together“-Podcast, Episode vom 10. April 2024:

„Nora Krug ist eine Illustratorin, die keine Angst davor hat, dahin zu gehen, wo es wehtut. In ihren Büchern geht es um Krieg und Gewalt, um Trauma und Schuld – und auch um die Schuldfrage der eigenen Verwandten zur Zeit des Holocausts. Felix hat Nora für ‚Wunderbar Together‘ in ihrem Haus in Brooklyn besucht, wo sie mit ihrem Mann, ihrer Tochter und ihrem greisen Kater Rusty lebt und arbeitet. Für Felix ein Haus des Schaffens und Kreierens, voller Bücher, Sammlerstücke und Kunstwerke. Nora formuliert es etwas lapidarer: ‚Es ist ein Haus, das ein bisschen überquillt.‘

‚Die Illustration hat einen sehr direkten Draht zu Krieg, und Trauma, und Geschichte‘, sagt Nora, die sich gar nicht in erster Linie als Illustratorin identifiziert. Und auch keine Notizbücher voller Zeichnungen und Skizzen besitzt: „Für mich ging es nie nur um den Akt des Zeichnens. Für mich steht der Inhalt an erster Stelle, die Geschichte, die Gefühle, die ich zum Ausdruck bringen will. Dann erst überlege ich mir: Was für ein Medium verwende ich, wie gestalte ich das jetzt visuell?‘

Nora hat zunächst Bühnenbild studiert, kurz mit dem Gedanken gespielt, professionell Musik zu machen, und sich dann an der UDK in Berlin für Illustration und Dokumentarfilm eingeschrieben, bevor sie in die USA gegangen ist, nach New York. Zuletzt ist ihr Buch ‚Im Krieg‘ erschienen, in dem sie eine ukrainische Journalistin und einen russischen Künstler im ersten Jahr des russischen Angriffskriegs in der Ukraine begleitet.“

Nora Krug: Im Krieg: Zwei illustrierte Tagebücher aus Kiew und St. Petersburg • Penguin Random House, München 2024 • 128 Seiten • 28,00 Euro