Mit seinem „Kid Paddle“, der auch bald bei Carlsen startet, feierte der 1963 geborene Zeichner Midam zur Mitte der 1990er seinen Durchbruch. „Game Over“ ist nun der Spin-off, der in Frankreich seit 2004 läuft. Im Mittelpunkt steht auch hier Kid Paddle, allerdings ist alles auf die Welt der Games ausgelegt. Und mehr noch auf den Moment, wenn es Game Over heißt.
Denn Kid und seine Kumpel sind leidenschaftliche Zocker, die für einen Game-Shop Testläufe neuer Spiele machen. Ein traumhafter Job. Fast so toll, wie über Comics zu schreiben, aber das nur nebenbei.
Der freche Strich des Comics weiß zu gefallen. Er ist schrill und bunt, ganz so wie auch so manches Game. Der Humor ist auch nicht der Schlechteste. Doch nun kommt das große „Aber“: Er ist enorm repetitiv. Die Gags wiederholen sich nicht nur, es ist sehr häufig einfach dieselbe Pointe. Kid Paddle schafft es zwar durch den Level, macht dann aber doch irgendwas falsch, weswegen die zu rettende Prinzessin das Zeitliche segnet.
Vielleicht muss man die One-Pager aber auch in dosierter Form lesen. Jeden Tag ein paar und die Gags wirken damit ein wenig frischer. Am Stück genossen, ist „Game Over“ nicht das Gelbe vom Ei, aber zumindest ein Comic, mit dem man vielleicht Gamer für das Medium interessieren könnte.
Midam, Adam: Game Over 1. Carlsen, Hamburg 2017. 96 Seiten, € 11,99