Karl der Wikinger – Ein Frühwerk von Don Lawrence

Er ist fast in Vergessenheit geraten: „Karl der Wikinger“, der in Großbritannien zwischen 1960 und 1964 erschien. Aber der Umstand, dass der spätere „Storm“-Schöpfer Dan Lawrence für die schwarzweißen Zeichnungen verantwortlich war, sorgte dafür, dass das Interesse an dieser Serie weiterbestand – auch wenn sie in Deutschland nur in den 1970er Jahren in „Kobra“ und 2008 in einer Kleinauflage der „Don Lawrence Collection“ erschien. Mit dem vorliegenden Band wird dieser historische Abenteuer-Comic einem größeren Publikum zugänglich gemacht.

Im Mittelpunkt steht Karl, der als Säugling von den Nordmännern geraubt wird, als Adoptivsohn des Wikingerfürsten Eingar aufwächst und sich später behaupten muss, als es um die Nachfolge des Häuptlings geht. Das ist die erste hier enthaltene Geschichte, eine zweite gibt es aber auch noch, die die weiteren Begebenheiten im Leben Karls thematisiert.

Die Geschichte ist flott zu lesen, da sie bei der britischen Original-Magazinveröffentlichung in Zwei-Seiten-Kapiteln erschien, so dass es bei jedem Umblättern einen knackigen Cliffhanger gibt, der zum Weiterlesen animiert. Das bedingt eine etwas holprige Erzählweise, da sich Autor Ted Cowan nur selten Zeit lassen kann, seinen Figuren ruhige Momente zu gönnen, dafür ist aber auch echte Rasanz geboten, die nur von den realistischen Zeichnungen gestoppt wird. Denn gerne verweilt man, um den Ausdruck im Gesicht einer Figur etwas näher zu betrachten.

Panini hat mit diesem Titel einen kleinen Klassiker ausgegraben, mit dem sich eine weitere Lücke in der Don-Lawrence-Sammlung schließt.

Ted Cowan, Don Lawrence: Karl der Wikinger 1. Panini, Stuttgart 2017. 92 Seiten, € 19,99