Veranstaltungstipp: Comic-Salon Erlangen ab 31. Mai

© Internationaler Comic-Salon Erlangen – Foto: Erich Malter, 2016

Für Comic-Fans ist jene Veranstaltung, die alle zwei Jahre und nun schon zum 18. Mal stattfindet, sicher eine Art heiliger Gral – der Comic-Salon Erlangen. Keine andere Deutsche Comic-Messe kann da mithalten und erst recht keine Comic-Con, denn in Erlangen zählt gottlob noch Kultur und nicht (nur) Kommerz.

Also: was tun als Besucher? Nun, das Salz in der Suppe sind natürlich die ausstellenden Verlage mit den eingeladenen nationalen und internationalen Comic-Zeichnerinnen und -Zeichnern – die auch in jener illustren Dichte nur auf dem Comic-Salon anzutreffen sind. So ist heuer dort mit Jean-Claude Mézières, Mit-Schöpfer von „Valerian & Veronique“ einer der großen französischen Zeichner am Start. Aus dem Gastland Kanada gibt sich Jeff Lemire, einer der angesagtesten Autoren der Gegenwart, die Ehre und signiert bei allen Verlagen, die Comics von ihm im Programm haben. Ihm ist eine eigene Ausstellung gewidmet – eine von über 20, die in der ganzen Stadt verteilt sind. Hier schaut man über den Tellerrand: auch die Karikaturisten Greser & Lenz sind mit einer Ausstellung vertreten. Sie erfanden damals Genschman, sind regelmäßig in der Titanic und in der FAZ vertreten und beglücken obendrein Gastwirtschaften aus meiner Gegend mit wunderbar kultigen Comic-Bierdeckeln – ein wahrhaft regionales Sammelgebiet!

Bleiben die Veranstaltungen, bei denen es angesichts der Menge schon schwerfällt, den Überblick zu wahren. Angeboten werden Podiumsdiskussionen, Filmvorführungen, Workshops, Lesungen, der Comic-Talk mit Hella von Sinnen, ein Kinderprogramm und und und… Höhepunkt ist wieder die Verleihung der Max und Moritz-Preise bei einer Gala, die am Freitag im Markgrafentheater stattfindet. Ein Preisträger ist bereits bekannt: Jean-Claude Mézières bekommt den Preis für das Lebenswerk. Beim Rest (u. a. bester Comic, Publikumspreis) darf man wie immer gespannt sein. Der Comic-Salon startet am Donnerstag um 12 Uhr. Diesmal nicht in der vertrauten Heinrich-Lades-Halle, die wird renoviert. Stattdessen wartet man mit großen Zelten in den Plätzen der Innenstadt auf. Niemand in der Szene dürfte da nicht von Vorfreude ergriffen sein!