Für ihre Debüt „Gegen mein Gewissen“ (Avant-Verlag) über die Geschichte des Wehrdienstes in der BRD erhält die Hamburger Comiczeichnerin Hannah Brinkmann den erstmals vergebenen Comic-Preis der Stadt Dortmund (hier die Kritik auf Comic.de, hier ein Interview mit Hannah Brinkmann). Verliehen wird er durch Oberbürgermeister Thomas Westphal am 7. Februar 2025. Die mit 10.000 Euro dotierte Auszeichnung wird künftig alle zwei Jahre vergeben. In der Jury-Begründung heißt es: „Hannah Brinkmann gelingt es in herausragender Weise, den politischen Diskurs der jungen Bundesrepublik und die Frage, ob ein Staat berechtigt sein kann, über das Gewissen seiner jungen Bürger*innen zu entscheiden, mit dem persönlichen Schicksals ihres Onkels zu verknüpfen, den sie nie kennengelernt hat: eine gleichermaßen meisterliche wie empathische und somit äußerst preiswürdige Leistung.“
Auf der Shortlist befanden sich außerdem Zeina Abiracheds „Piano Oriental“, Nele Jongelings „Emil:ia“ und Ika Sperlings „Der Große Reset“. Zur Jury gehörten Kulturdezernent Jörg Stüdemann (Juryvorsitz) sowie die Ratsmitglieder Dominik De Marco, Stefan Dondrup, Matthias Dudde und Joachim Pohlmann, die Fachpreisrichter Dr. Alexander Braun (Kurator des schauraum: comic + cartoon), Andreas Platthaus (Autor und Journalist), Dr. Véronique Sina (Medienwissenschaftlerin), Dr. Stefan Mühlhofer (Geschäfsführender Direktor der Kulturbetriebe) sowie Sophia Paplowski vom schauraum: comic + cartoon (ohne Stimmrecht) und Isabel Pfarre vom Kulturbüro Dortmund (ohne Stimmrecht).
Im Herbst 2024 erscheint Hannah Brinkmanns neues Buch „Zeit heilt keine Wunden“, eine Graphic Novel über den Shoah-Überlebenden Ernst Grube, dessen Lebensweg sie zusammen mit dem Zeitzeugen recherchiert und aufarbeitet.