Eine Podiumsdiskussion über die kulturelle Relevanz von Comics und die subtile Gesellschaftskritik in Wilhelm Buschs „Max und Moritz“ mit Bernd Dolle-Weinkauff, Barbara M. Eggert, Eva Jandl-Jörg und Lukas R. A. Wilde, Veranstaltung im Rahmen der Herrenhäuser Gespräche in Hannover vom 21.10.2025:
„‚Max und Moritz‘ begründeten vor 160 Jahren auf einen Streich den Ruhm ihres Autors Wilhelm Busch. Seine ikonische Bildergeschichte erzählt in sieben Abschnitten die Schelmereien der beiden Lausbuben, die ihre Mitmenschen zur Verzweiflung treiben. Buschs virtuose Verse und die komischen Federzeichnungen sind Meisterstücke des schwarzen Humors. Mit den anarchistischen Bosheiten seiner Helden zielte Busch bissig-ironisch auf die Vertreter:innen einer von Phrasendrescherei und Spießertum durchsetzten Gesellschaft. Ihre Auflehnung gegen das Erwachsenensystem bietet eine subtile Gesellschaftskritik und behandelt moralische Fragen auf unterhaltsame Weise. Auch die Comicliteratur des 21. Jahrhunderts folgt diesem Erbe und nutzt Bild und Text, um komplexe Ideen und Gefühle anschaulich zu vermitteln. Sie reflektiert gesellschaftliche Trends und verwebt soziale und politische Kommentare. Welche neuen Themen beleuchten moderne Comics? Was macht sie heute bedeutend? Wie beeinflussen Technologien wie Virtual Reality und digitale Plattformen die Art des Comic-Lesens? Und wo stoßen wir uns heute am politisch inkorrekten Wilhelm Busch?“
Herrenhäuser Gespräch mit
Prof. Dr. Bernd Dolle-Weinkauf, Institut für Kinder- und Jugendbuchforschung, Goethe-Universität Frankfurt/Main
Dr. Barbara M. Eggert, Kunsthistorikerin, Comicforscherin, Rektorin, Hochschule für Gestaltung, Kunst und Medien, Stuttgart
Dr. Eva Jandl-Jörg, Direktorin, Wilhelm Busch – Deutsches Museum für Karikatur und Zeichenkunst Hannover
Prof. Dr. Lukas R. A. Wilde, Department of Art and Media Studies, Norwegian University of Science and Technology, Trondheim (zugeschaltet)
Moderation: Dr. Ulrich Kühn, NDR Kultur
