Vom Schund zum Schulstoff – Die Emanzipation des Comics zum Kulturgut

Podiumsdiskussion vom 19.12.2023, gestreamt auf dem Youtube-Kanal der Volkswagenstiftung:

„Im Ausland werden Comics als eigene Literaturgattung ernstgenommen. Universitäten bieten sogar ‚Comic Studies‘ an. Wie könnte es gelingen, dem Genre auch hierzulande mehr Geltung zu verschaffen? Darüber diskutieren Expert:innen am 19. Dezember in Hannover.

Podiumsdiskussion mit:
Maren Ahrens, Redaktionsleiterin im MOSAIK Verlag
Dr. Barbara M. Eggert, Rektorin der Merz Akademie – Hochschule für Gestaltung, Kunst und Medien Stuttgart und Comic-Autorin
Prof. Dr. Sylvia Kesper-Biermann, Universität Hamburg, Fakultät für Erziehungswissenschaft, Professur für Historische Bildungsforschung
Moderation: Véronique Sina, Medienwissenschaftlerin am Institut für Theater-, Film- und Medienwissenschaft der Goethe-Universität Frankfurt

Und darum geht es:
Comics sind längst mehr als die Geschichten klassischer Kinderzimmerheld:innnen, wie Mickey Mouse, Asterix und Obelix oder Wonder Woman. Abseits des Mainstream greifen sie aktuelle gesellschaftliche Themen wie Erinnerungskultur, Rassismus, Feminismus oder Fragen der sexuellen Identität auf. In den 1950er Jahren noch als Schund in Verruf, finden sich Comics heute in Buchhandlungen und Literaturhäusern. Sie bereichern den Schulunterricht und werden an Universitäten erforscht. Doch während im angloamerikanischen Raum sowie in Japan Bachelor-, Master- und selbst PhD-Studiengänge in Comics Studies angeboten werden, findet Comicforschung in Deutschland eher am Rande verschiedener Wissenschaften statt. Warum fristet die Comicforschung in Deutschland noch immer eine wissenschaftliche Randexistenz, obwohl Comics längst Teil unserer Alltagskultur sind? Wie können Comics als eigenständige Kunstform und emanzipierter Forschungsgegenstand anerkannt werden? Und welche Bedeutung haben sie in aktuellen gesellschaftlichen Diskursen?“

Bild oben aus José Luis Munueras „Bartleby“ (Splitter Verlag)