„The Strain“ – Eine Vampirserie in allen Medien

Eine Passagiermaschine landet auf dem JFK-Flughafen in New York und niemand steigt aus. Im Flugzeug brennt kein Licht, der Funkkontakt ist abgerissen. Man verständigt das CDC (Centers for Disease Control and Prevention) und ein Team von Spezialisten dringt in die Maschine ein. Alle Passagiere sind tot, bis auf vier. Noch verblüffter sind die Ärzte, als sie im Frachtraum einen riesigen, mit Erde gefüllten Sarg finden.

Wer je „Dracula“ gelesen (oder eine der vielen Filmadaptionen gesehen) hat, ahnt gewiss, was an Bord passiert ist. Und natürlich: in der Folge wird New York von einer regelrechten Vampirepidemie heimgesucht, die bald apokalyptische Züge annimmt. „The Strain“, das ist die blutige Hochzeit aus Vampir-, Zombie- und Epidemie-Thriller.  Und heute ist es ein Franchise, das man gleichzeitig im Fernsehen, als Roman und als Comic genießen kann.

Guillermo del Toro, der Comic-begeisterte mexikanische Regisseur, dem wir u.a. so kluge Blockbuster wie „Blade II“, „Hellboy“, dessen Sequel und „Pacific Rim“ verdanken, aber auch Arthouse-Horrorfilme wie „The Devil’s Backbone“ und „Pan’s Labyrinth“, hatte die Idee für diese moderne Vampirgeschichte, die sich ganz bewusst von den romantischen, zahnlosen YA-Blutsaugern im Gefolge von „Twilight“ absetzen wollte. Er hatte eigentlich eine TV-Serie im Sinn, stieß aber auf taube Ohren. Doch so leicht ließ sich del Toro nicht entmutigen. Ein Agent riet ihm, einen Roman aus der Story zu machen, und gemeinsam mit dem erfahrenen Autor Chuck Hogan ging man ans Werk.  Die Trilogie, die dann zwischen 2009 und 2011 veröffentlicht wurde (und hierzulande unter den Titeln „Die Saat“, „Das Blut“ und „Die Nacht“ bei Heyne erschien), sorgte für genug Aufsehen, dass bereits vor ihrem Abschluss Adaptionen in anderen Medien beschlossene Sache waren.

Den Anfang machte der US-Verlag Dark Horse, der Ende 2011 begann, die Romane in Comics zu verwandeln. Damit betraut wurden Autor David Lapham (Stray Bullets, Crossed), und Zeichner Mike Huddleston (The Homeland Directive), die eine wunderbar atmosphärische Adaption ablieferten. Und die ersten beiden Bände dieser Adaption liegen mittlerweile auch auf Deutsch bei Panini vor.
2012 dann wurde del Toros Traum von einer TV-Serie doch noch Realität. Der amerikanische Kabelsender FX bestellte eine Pilotepisode und Mitte 2014 ging die erste Staffel in den USA auf Sendung. Und natürlich war del Toro selbst involviert in die Entstehung der TV-Umsetzung, den 70minütigen Piloten inszenierte er sogar höchst selbst.

Am Mittwoch, den 28. Juli, feiert die Serie nun auch auf Pro 7 ihre Premiere im FreeTV, nachdem man bis dato auf VOD-Plattformen und PayTV angewiesen war. Ein Blick lohnt sich auf jeden Fall, egal in welchem Medium. Denn es ist wirklich schön zu sehen, wie bissig Vampire doch sein können.