„Die Überlebende“ – Ein Science-Fiction-Klassiker

Ueberlebende_cvrWährend der Splitter Verlag noch damit beschäftigt ist, den von Paul Gillon (1926-2011) gezeichneten und später auch geschriebenen Science-Fiction-Klassiker „Die Schiffbrüchigen der Zeit“ zu veröffentlichen, hat sich der All Verlag der anderen, großen SF-Geschichte des Künstlers angenommen: „Die Überlebende“.

Die Geschichte ist in vier Bänden abgeschlossen, der erste erschien im Februar, noch in diesem Jahr sollen die drei weiteren folgen, so dass der geneigte Leser diese erotische Science Fiction, die vom Ende der Welt erzählt, als Ganzes genießen kann.

Aude Albrespy ist die letzte Überlebende. Nur wegen eines Tauchgangs is sie einer verheerenden Katastrophe entgangen, durch die alle Menschen zu Staub zerfallen sind. Allein und auf sich gestellt macht sie sich auf den Weg nach Paris, wo sie – umhegt von Robotern – das Leben genießt, so sehr es nur geht. Aber ihr fehlt menschliche Gesellschaft. Ein Umstand, der sich schon bald ändern soll, sie aber noch mehr verzweifeln lässt.

Gillon liebt es, seine Protagonistin mehrheitlich nackt agieren zu lassen. Scham gibt es nicht mehr, wenn niemand anderes da ist. Das mag mitunter ein wenig gezwungen erscheinen, aber da Gillon ein Meister darin ist, die weibliche Form einzufangen, ist „Die Überlebende“ rein optisch ein Leckerbissen.

Inhaltlich gibt es ein paar holprige Sprünge, Gillon schafft es aber dennoch, eine beklemmende Welt zu erschaffen, in der noch immer alles wie am Schnürchen läuft, auch ohne Menschen – den Robotern sei Dank. Das Ende des ersten Albums könnte auch das Ende der Geschichte sein, wenn sie für eine Fernsehserie wie „The Outer Limits“ entworfen worden wäre, ist der Twist doch wirklich böse.

„Die Überlebende“ entstand von 1984 bis 1991 und wurde in Deutschland schon einmal vom Alpha Verlag publiziert. Die Ausgabe des All Verlags erscheint in neuer Übersetzung und als Hardcover.

Paul Gillon: Die Überlebende 1. All Verlag, Wipperfürth 2016. 48 Seiten, € 13,80