Der Verein Finix hat sich vor allem darum verdient gemacht, von anderen Verlagen abgebrochene Serien doch noch zu einem Abschluss zu bringen, vor einiger Zeit aber auch damit begonnen, eigene Reihen zu lancieren. Nach „Jackie Kottwitz“ und „Dieter Lumpen“ gibt es nun mit „King und Kong“ eine neue, auf zwei Bände angelegte Gesamtausgabe.
Die von Mazel und Cauvin für das französische Magazin „Spirou“ erschaffene Serie begann mit einigen Kurzgeschichten, bevor das Team sich schließlich auch an der Langstrecke versuchte. Bei den Kurzgeschichten um den kleinen King, der mit seinem Gorilla Kong zwei Jägern immer wieder die Jagd vermasselt, ist der Humor repetitiv, bei den albumlangen Geschichten können die Künstler aber deutlich mehr in die Vollen gehen und entwickeln humoristisch-amüsante Abenteuer, die nicht nur funktionieren, wenn man nostalgisch verklärt auf diese Comics blickt.
Denn King und Kong gab es in deutschen Breitengraden schon zuvor. Bei Kauka hießen die zwei allerdings noch Rambo und Zambo, während Comicplus in den frühen 1990er Jahren auf King und Kong setzte.
Komplett wurde die Reihe noch nie in Deutschland aufgelegt. Finix schließt hier also eine Lücke, denn auch wenn „King und Kong“ keiner der ganz großen Klassiker ist, so ist er doch ein wichtiger Funny der 1970er und 1980er Jahre.
Die Finix-Ausgabe ist schlichtweg umwerfend. Mit knapp 400 Seiten hat man nicht nur einen enormen Umfang zu einem adäquaten Preis, sondern bietet auch fast 50 Seiten an redaktionellen Texten, die vom Experten Patrick Gaumer verfasst wurden. Der arbeitet nicht nur die Historie der Serie auf, sondern setzt ihre Entstehung in historischen Kontext und zeigt das Umfeld auf, in dem „King und Kong“ entstanden sind. Darüber hinaus biete er einige saftige Anekdoten rund um die Produktion der Reihe.
Mazel, Cauvin: King und Kong Gesamtausgabe 1 – 1975-1981. Finix, Wiesbaden 2016. 370 Seiten, € 39,90