Eine Liebesgeschichte im Zweiten Weltkrieg.
Es ist das Jahr 1938. Veränderungen liegen in der Luft. In Deutschland regieren die Nationalsozialisten, in Spanien erringen Francos Faschisten den Sieg und in Belgien versuchen die Rexisten, an die Macht zu kommen. In jener turbulenten Zeit kehrt Thomas nach acht Jahren im Ausland nach Hause zurück. Damals ging er, weil sich Alice für seinen Bruder und nicht für ihn entschieden hatte. Fast ein Jahrzehnt später liebt er sie noch immer. Ebenso wie er nach wie vor im Konflikt mit seinem Bruder steht, der den Nationalisten nahe ist. Es ist die Ruhe vor dem Sturm. Ein Sturm, den Belgien nicht auswintern kann, da die proklamierte Neutralität nur Schall und Rauch ist.
In den Jahren 2011 und 2012 erschien die zweibändige Geschichte „Zeitenwende“ in Frankreich. Hierzulande hat sich Panini des Stoffs angenommen. Bislang haben andere Verlage vielleicht gezögert, weil es eine sehr belgische Geschichte ist, die Eric Warnauts und Guy Raives erzählen. Zugleich ist es aber auch eine sehr europäische, ist Belgien doch im Grunde nur ein Mikrokosmos dessen, was sich auf dem ganzen Kontinent tut.
So funktioniert „Zeitenwende“ sowohl als historischer Comic, aber auch als eine aufs Intime konzentrierte kleine Geschichte, bei der es ganz klassisch um zwei Männer und eine Frau geht.
Im Anhang des Albums findet sich noch eine Chronologie der Jahre 1938 und 1939, die hilft „Zeitenwende“ im historischen Kontext zu lesen.
Eric Warnauts, Guy Raives: Zeitenwende 1. Panini, Stuttgart 2016, 64 Seiten. € 14,99