Amerika konnte nicht verhindern, dass der erste Punkt im Kampf um die Vorherrschaft im Weltraum an die Sowjets ging. Erfolgreich hatten sie den Satelliten Sputnik 1 am 4. Oktober 1957 in die Erdumlaufbahn geschossen, womit sie nicht nur eindrucksvoll ihre technische Überlegenheit unterstrichen, sondern auch die Amerikaner verärgerten. Um diesen Triumph im Kalten Krieg propagandistisch nutzen zu können, ordnete Chrustschow eine Steigerung des Erfolgs zum 40. Jahrestag der Oktoberrevolution am 3. November 1957 an. Dem Team um den Raktenchefkonstrukteur Sergei Pawlowitsch Koroljow blieb nur einen Monat Zeit, um Sputnik 2 zu bauen und seinen Vorgänger zu übertrumpfen. Er bot Platz für den ersten Passagier im All: eine Mischlingshündin namens Laika.

Nick Abadzis (Text und Zeichnungen): „Laika“.
Aus dem Englischen von Ebi Naumann. Atrium Verlag, Hamburg 2011. 208 Seiten. 20 Euro
Abadzis verknüpft die 2002 neu aufgekommenen Fakten um das traurige Schicksal Laikas mit einigen fiktiven Geschehnissen, wie z. B. die über die Herkunft der Hündin. Das trübt weder die Wirkung der Story, noch verfälscht es die wahre Begebenheit hinter „Laika“. Gekrönt wird das bewegende Werk durch wunderbare, den jeweiligen Situationen angepasste kolorierte Zeichnungen. Abadzis Meisterwerk ist eine toll gezeichnete Geschichte um einen tapferen Hund, der durch diesen Comicroman noch ein Stück unsterblicher wird.
Dieser Text erschien zuerst in: phantastisch! Nr. 43, 3/2011