Gruselige Geschichten gibt es überall, so auch im Archiv der „London Times“. Die wunderlichen Ereignisse, über die dort berichtet wird, regen die Phantasie an, auch die von Autor Patrick Wirbeleit, der sich als Comic- und Kinderbuch-Autor einen Namen gemacht hat. Er nimmt seinen jugendlichen Helden, den sechsten Alan C. Wilder, und lässt ihn ermitteln. Denn Alan ist wie seine männlichen Vorfahren vor ihm parapsychologisch begabt und erpicht darauf, den ersten Fall nach dem Tod seines Vaters selbst zu lösen.

Patrick Wirbeleit (Autor), Ulf K. (Zeichner): „Alan C. Wilder Ltd.: Die Brücke der toten Hunde“.
Carlsen, Hamburg 2020. 96 Seiten. 14 Euro
Es ist ein bezaubernder Comic, den Wirbeleit hier abgeliefert hat. Er erzählt eine amüsante Geschichte, die mit typisch britisch-trockenem Humor daherkommt. Sie ist dabei reichlich flott, was sicherlich auch am Seitenlayout von Ulf K. liegt, der hier recht simpel vorgeht. Die Zeichnungen sind derart, dass sie kleine Kinder bzw. deren Eltern ansprechen, die Geschichte ist indes ein klein wenig reifer und wohl auf etwas ältere Kinder angelegt. In der Symbiose aus Text und Bild ergibt sich jedoch ein wirklich schöner Kinder-Comic.
Schön ist auch die Aufbereitung durch den Carlsen Verlag. Das Cover wurde etwas aufgewertet. Die Geister der Hunde leuchten im Dunkeln.
Peter Osteried ist seit vielen Jahren als Autor und Journalist tätig. Er schreibt für zahlreiche Online- und Print-Magazine und hat zudem viele Bücher über das Phantastische Kino verfasst.