Aus der Presseinformation:
Der 19. Internationale Comic-Salon Erlangen, der vom 11. bis 14. Juni 2020 stattgefunden hätte, musste aufgrund der Corona-Pandemie abgesagt werden. Der Max und Moritz-Preis, die wichtigste Auszeichnung für grafische Literatur und Comic-Kunst im deutschsprachigen Raum, wird in diesem Jahr dennoch vergeben. Anke Feuchtenberger wird mit dem Sonderpreis für ein herausragendes Lebenswerk ausgezeichnet, Julia Bernhard für das beste deutschsprachige Comic-Debüt. Für die weiteren Kategorien haben Jury und Publikum 25 Titel nominiert, die Preisträgerinnen und Preisträger werden am 10. Juli in Form eines Videostreams bekanntgegeben. An diesem Tag startet der „Digitale Comic-Salon“, eine neue Social-Media-Plattform für die deutschsprachige Comic-Szene.
Mit Anke Feuchtenberger wird eine herausragende Künstlerin und Professorin an der HAW Hamburg mit dem Max und Moritz-Preis für ihr Lebenswerk ausgezeichnet. Die Jury würdigt damit den enormen Einfluss einer Künstlerin, die in Werk und Lehre immer ein Labor für die Erforschung von narrativem Neuland sieht. Zum zweiten Mal nach Ralf König 2014 bleibt der Sonderpreis für ein herausragendes Lebenswerk im deutschsprachigen Raum und ebenfalls zum zweiten Mal nach Claire Bretécher 2016 wird eine Künstlerin damit ausgezeichnet.
Neben dem Sonderpreis für ein herausragendes Lebenswerk und dem „Besten deutschsprachigen Comic-Debüt“ für „Wie gut, dass wir darüber geredet haben“ von Julia Bernhard legte die Jury 22 Nominierungen fest, die durch drei weitere Titel, die in Internet-Umfragen durch das Publikum ermittelt wurden, zur 25 Titel umfassenden Nominierten-Liste ergänzt wurden. Ausgehend von dieser Liste werden die Preise in den Kategorien „Bester deutschsprachiger Comic“, „Bester internationaler Comic“, „Bester deutschsprachiger Comic-Strip“ und „Bester Comic für Kinder“ verliehen. In der Kategorie „Beste/r deutschsprachige/r Comic-Künstler/in“ wurde keine Nominierung vorgenommen, der Preisträger oder die Preisträgerin wird zusammen mit denen in den Kategorien „Publikumspreis“ und „Spezialpreis der Jury“ ebenfalls am 10. Juli bekanntgegeben.
Der Max und Moritz-Preis wird durch eine von der Stadt Erlangen berufene unabhängige Fachjury vergeben und trägt seit bald 40 Jahren wesentlich zur künstlerischen und gesellschaftlichen Anerkennung des Comics in Deutschland bei. Mit dem Preis wird die Arbeit herausragender Künstlerinnen und Künstler gewürdigt, verdienstvolle Verlagsarbeit bestärkt, auf Nachwuchstalente aufmerksam gemacht und die qualitative Auseinandersetzung mit grafischer Literatur gefördert.
In diesem Jahr hat die Stadt Erlangen die Dotierung für den/die beste/n deutschsprachige/n Comic-Künstler/in auf 7.500 Euro erhöht und die Kommunikation des Max und Moritz-Preises mit neuen Aktivitäten verstärkt. So werden erstmals zu allen nominierten Titeln auch kurze Videos für die Präsentation in den sozialen Medien produziert. An die Stelle des Preises für die „Beste studentische Comic-Publikation“ ist in diesem Jahr das „Beste deutschsprachige Comic-Debüt“ getreten, dotiert mit 1.000 Euro.
Der Jury gehören in diesem Jahr an: Christian Gasser (Autor, Dozent an der Hochschule Luzern – Design & Kunst), Andrea Heinze (Journalistin, Berlin), Andreas C. Knigge (Journalist und Publizist, Hamburg), Katinka Kornacker (Geschäftsführerin COMIX – Comicbuchhandlung Hannover), Isabel Kreitz (Comic-Zeichnerin, Hamburg), Christine Vogt (Leiterin der Ludwiggalerie Schloss Oberhausen) und Bodo Birk (Leiter des Internationalen Comic-Salons Erlangen).
Max und Moritz-Preis 2020
Die 25 für den Max und Moritz-Preis 2020 nominierten Titel in alphabetischer Reihenfolge:
„Am liebsten mag ich Monster“ von Emil Ferris (Übersetzung: Torsten Hempelt). Panini Comics
„Andy – A Factual Fairytale. Leben und Werk von Andy Warhol“ von Typex (Übersetzung: Cornelia Holfelder-von der Tann). Carlsen
„Ariol. Wo ist Petula?“ von Emmanuel Guibert und Marc Boutavant (Übersetzung: Annette von der Weppen). Reprodukt
„ASH – Austrian Superheroes“ von Harald Havas u. a. Indiekator / Cross Cult > nominiert durch das Publikum
„Busengewunder. Meine feministischen Kolumnen“ (My 100 Days of Strangelife) von Lisa Frühbeis. Carlsen / Der Tagesspiegel
„Cassandra Darke“ von Posy Simmonds (Übersetzung: Sven Scheer). Reprodukt
„Das Licht, das Schatten leert“ von Tina Brenneisen. Edition Moderne
„Der große Indienschwindel“ von Alain Ayroles und Juanjo Guarnido (Übersetzung: Harald Sachse). Splitter Verlag
„Der Magnet“ von Lucas Harari (Übersetzung: Christoph Schuler). Edition Moderne
„Der Schwindler“ von Pascal Rabaté nach „Ibykus“ von Alexej Tolstoi (Übersetzung: Resel Rebiersch). Verlag Schreiber&Leser
„Der Umfall“ von Mikaël Ross. avant-verlag
„Die dicke Prinzessin Petronia“ von Katharina Greve. avant-verlag / Das Magazin
„Die Farbe der Dinge“ von Martin Panchaud (Übersetzung: Christoph Schuler). Edition Moderne
„Eislicht“ von Anike Hage. altraverse
„Happy Place“ von Max Baitinger. Rotopol
„Hexen hexen“ von Pénélope Bagieu nach Roald Dahl (Übersetzung: Silv Bannenberg). Reprodukt
„Ich fühl’s nicht“ von Liv Strömquist (Übersetzung: Katharina Erben). avant-verlag
„Lootboy“ von Marvin Clifford und Maurice Alain. www.lootboy.de > nominiert durch das Publikum
„Lucky Luke sattelt um“ von Mawil. Egmont Comic Collection
„Manno! Alles genau so in echt passiert“ von Anke Kuhl. Klett Kinderbuch
„Salzhunger“ von Matthias Gnehm. Edition Moderne
„Schweres Geknitter“ von @kriegundfreitag. Lappan > nominiert durch das Publikum
„Tante NonNon“ von Shigeru Mizuki (Übersetzung: Daniel Büchner). Reprodukt
„Trubel mit Ted“ von Émilie Gleason (Übersetzung: Christoph Schuler). Edition Moderne
„Über Spanien lacht die Sonne“ von Kathrin Klingner. Reprodukt