GINCO Award 2022: Das sind die Nominierungen

Aus der Ankündigung:

Der GINCO-Award 2022 wird am 18.6.2022 um 20:00 Uhr auf dem Comic-Salon Erlangen im E-Werk verliehen! Das Komitee hat folgende Vorauswahl getroffen:

Kategorie Webcomic

„Colors“ von Kageshini (Sarah Müller)

Als Jae am Boden zerstört ist, trifft er auf Greg, einen Bekannten aus Kindheitstagen. Dieser zögert nicht lange und beginnt seine Mission, Jae aufzumuntern und wieder Farbe in sein Leben zu bringen – Wortwörtlich. „Colors“ erzählt eine herzerwärmende Geschichte einer wachsenden Freundschaft und beleuchtet dabei einige LGBTQ+ Themen.

Column for TRANS magazine von Joris Bas Backer

Die Cartoon-Serie ist eine monatliche Comic-Kolumne, die Joris für das niederländische Magazin TRANS schreibt, ein unabhängiges Non-Profit-Magazin mit Online- und gedruckten (jährlichen) Inhalten, die von einem (trans)geschlechtlich, diversen Team erstellt werden. Joris schreibt/zeichnet über transgenderbezogene Erfahrungen aus dem persönlichen Leben und verbindet sie mit universellen Erfahrungen.

„Der Zeitraum / A fraction of Time“ von Lisa Frühbeis

Eine talentierte Komponistin ist frischgebackene alleinerziehende Mutter. Als der Vater ihrer Kinder keine Unterhaltszahlungen mehr zahlen möchte, zwingt sie ihre prekäre Lage, in ein Tiny House auf eine einsame Insel zu ziehen. Dort findet sie eine Tür in eine von allem abgeschirmte, betörende Parallelwelt, nach der sie süchtig wird. Aber bei jedem Aufenthalt in der Parallelwelt verwandelt sich die Mutter in ein Monster. Als ihre Kinder ihr nachgehen, eskaliert die Situation. Erschienen September bis November 2021. Herausgegeben vom Goethe Institut Korea, im Rahmen des Projekts „Scroll down to proceed – female lives in Webcomic“. Der Comic wurde auf Deutsch geschrieben, bei Tapas auf Englisch veröffentlicht.

„Fault Lines“ von Michèle Fischels

Eine kurze Geschichte über zwei Jungen – und das Mädchen, das zwischen sie kam.

Kategorie Print

„Fürchtetal“ von Christine Färber & Markus Färber

Nach dem plötzlichen Suizid des Vaters beginnen zwei Geschwister eine stille Korrespondenz: Sie schreibt ihm, er zeichnet zurück. Jede gefüllte Seite macht sichtbar, wofür oft Worte fehlen. Der Dialog eröffnet eine Welt voller verwunschener Erinnerungen, Rätsel und Gefühle die, so intim sie auch sein mögen, etwas Universelles ans Licht bringen: Dass nichts so ist, wie man es erwartet, befürchtet oder erhofft, dass am Ende ein Ort oft überraschenderweise mehr ist, als nur eine Katastrophe.

„Parallel“ von Matthias Lehmann

Die Graphic Novel handelt von dem Wunsch und dem Bestreben des Protagonisten Karl, in einer Gesellschaft, in der Homosexualität verpönt und unter Strafe gestellt ist, ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Sie erzählt von Anpassung und Aufbegehren gegenüber konventionellen Normen, einem Leben, das einem ewigen Versteckspiel gleicht und dem Mut, sich trotz der gegebenen Widerstände zu öffnen.

„Stones“ von Nadine Redlich

Das Dasein als Stein stellt man sich doch ziemlich kalt und hart vor. Hat ein Stein Gefühle? Never! Doch weit gefehlt. Steine sind sensible und weiche Zeitgenossen, die sich gerne berühren lassen oder mal aus der Haut fahren. Eigentlich sind Sie wie wir. Sie liegen meistens nur dumm rum, sind häufig Launen (der Natur und den eigenen) ausgesetzt und obwohl sie schon sehr alt sind und meinen, alles bereits gesehen zu haben, werden sie doch immer wieder überrascht. Am meisten von sich selbst.

„Vasja, dein Opa“ von Anna Rakhmanko & Mikkel Sommer

Die dokumentarische Graphic Novel erzählt die Geschichte vom Großvater der Autorin. Sie basiert auf einem Interview mit seiner kleinen Schwester, mit der er als Kind den ganzen Weg vom ehemaligen Rumänien bis in die ferne Polarkreisregion der Sowjetunion gegangen ist, wo beide viele Jahre lang mit dem Etikett „Feind” leben mussten. Es ist eine Geschichte wie Millionen anderer Geschichten in der Sowjetunion, wo fast jede zweite Familie persönlich erfahren hat, was Gulag und Exil bedeuten.

Kategorie Kinder- und Jugendcomic

„Herr Elefant & Frau Grau gehen in die große Stadt“ von Martin Baltscheit & Max Fiedler

Safaris nerven! Gaffende Tourist*innen, die in Scharen am Wasserloch einfallen. Aber irgendwie haben diese nackten Affen in ihren lärmenden Jeeps auch etwas Faszinierendes. Als die Gazelle Frau Grau und ihr Freund Herr Elefant einen kuriosen schwarzen Flachkäfer kennenlernen, der sich ihnen als Siri vorstellt, beginnt für sie ein großes Abenteuer.
Denn Siri zeigt ihnen Bilder aus der Welt der Tourist*innen: Geschäfte, Straßen, der große Zug im Mäusetunnel namens „Ubahn“. Oh wie gern würden die Gazelle und der Elefant einmal dorthin…

„Das Ungeheuer von Lake Oddleigh“ von Tor Freeman (Comic) und Dominik Merscheid (Übersetzung ins Deutsche)

Sid und Jessie, die beiden Detectives aus Oddleigh, werden zum Lake Oddleigh gerufen. Ein Boot wurde auf beunruhigende Weise zerstört. Bevor die beiden den Fall klären, müssen sie in der Hafenkneipe erstmal Seemannsgarn entheddern. Auf dem See werden sie von einem Seeungeheuer überrascht – was nach Horror klingt entpuppt sich als ganz schön anrührende Liebesgeschichte. Mit Links-Rechts-Schwäche.

„Q-R-T: Im Raumschiff nach New York“ von Ferdinand Lutz

Tolle Nachrichten: Lara bekommt eine Einladung zum grossen Kongress für Nachwuchsforscher*innen in New York! Doch ihre Mutter freut sich überhaupt nicht: Gemeinsam nach New York? Zu teuer! Und alleine? Zu gefährlich!

Wie gut, dass Lara mit Q-R-T befreundet ist – dem Ausserirdischen, der nie Erwachsen wird. Mit ihm und seinem Haustier Flummi macht sich Lara einfach heimlich auf den Weg nach New York. Was für ein Abenteuer!

„Zack!“ von Volker Schmitt & Màriam Ben-Arab

„Bist du… ein Pirat?“ Der Mann, den Bonny laut schnarchend am Strand entdeckt, erinnert sich an nichts, nicht einmal an seinen Namen. Mit seinem struppigen Bart und dem einen Bein, soviel ist Bonny klar, muss er einfach ein Pirat sein. Und als solcher braucht er einen Namen und eine Crew! Ehe Bonnys Pirat sich’s versieht, heißt er Zack und die beiden stechen gemeinsam in See. Doch als sie den Kurs eines echten Piratenschiffs kreuzen, fallen sie Zacks altem Widersacher Augenklappenklaus in die Hände, der nichts und niemanden zu fürchten scheint – höchstens seinen Papagei. Beim Klabauterkind! Bonny ist fuchsteufelswild entschlossen, dafür zu sorgen, dass ihr Freund Zack nicht bis ans Ende seiner Tage in der Kombüse Kartoffeln schälen muss.

Kategorie Selbstverlag

„Die Herrschaft des Alltags“ von Aike Arndt

Alltag – erdrückend oder wunderbar? Kommt drauf an, was man tut. Gott geht manchmal einkaufen. Mond auch. Was hingegen macht Bob Dylan? Oder der Zeichner dieser Comics? Mal schauen, ob wir hier Antwort finden…

„Poison Paradise“ von Maximilian Hillerzeder

Während die Apokalypse in vollem Gange ist, formiert sich eine kleine Untergrundbewegung im Keller einer Pizzeria, um die Revolution gegen Gott und seine Armee zu planen. Doch die Gruppe zerbricht an den unterschiedlichen Erwartungen ihrer Mitstreitenden. „Poison Paradise“ ist ein Comic über Männlichkeit, Sexualität und Verantwortung, den Male Gaze der Geschichtsschreibung und wie sich komplette Mythen ins Gegenteil kehren, sobald man sie aus einem anderen Blickwinkel betrachtet.

„Punch Your Heart Out“ von Karen Hertfelder

„Punch Your Heart Out“ ist die Geschichte von der blühenden Rivalität und Beziehung der professionellen Boxerinnen Kisa und Bonnie inner- und außerhalb des Kampfrings.

„Warnebi“ von Wiebke Bolduan

Eine Geschichte über die große Verunsicherung zu merken, dass irgendetwas im Leben nicht ganz passt, aber nicht benennen zu können, was genau. Andi arbeitet in einem kleinen Souvenirladen an der pinken Lagune „Warnebi“. Auf der Suche nach einer Antwort auf die Frage, was eigentlich sein Problem ist, lässt er sich auf ein Life Coaching ein. Statt klarer scheint dadurch aber alles noch verwirrender zu werden. Vor allem als sich Andi auch noch in einen Konflikt mit seinem Kollegen Lund verstrickt…