EINE STUDIE IN SMARAGDGRÜN – Der Comic

Eigentlich ist P. Craig Russell seit Jahren die erste Anlaufstelle, wenn es um Comic-Adaptionen der Romane und Kurzgeschichten von Neil Gaiman geht, dem Autor der Bestseller „Sandman“ und „American Gods“. Nachdem Russell vor nicht allzu langer Zeit als zentrale kreative Instanz „Das Graveyard-Buch“ in Panel-Form kanalisierte, ist aktuell „American Gods“ dran. Die TV-Variante des erfolgreichen Gaiman-Romans über den Krieg der alten und der neuen Götter Amerikas wird seit Mai auf Amazon Prime gestreamt, die deutsche Ausgabe des Fantasy-Comics startet in wenigen Wochen bei Splitter.

Gerade wurde außerdem bekanntgegeben, dass Gaimans mit dem Hugo und dem Locus Award ausgezeichnete Kurzgeschichte „A Study in Emerald“ („Eine Studie in Smaragdgrün“) aus dem Jahre 2003 als nächstes in einen Comic verwandelt werden soll – allerdings nicht von Russell, der noch eine Weile mit „American Gods“ zu tun haben dürfte, sondern von Autor Rafael Scavone („All Star Batman“), dem Eisner-Award-prämierten Zeichner Rafael Albuquerque („American Vampire“, „Ei8ht“) und Top-Kolorist Dave Stewart („Hellboy“, „Black Hammer“). Gaimans Pastiche ist eine fantastische Hommage an den allerersten Sherlock-Holmes-Krimi „Eine Studie in Scharlachrot“ und zugleich eine clevere Alternativweltgeschichte in der Tradition von Alan Moores und Kevin O’Neills „Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen“-Comics. In Gaimans Erzählung vermischen sich die vitale Legende des viktorianischen Meisterdetektivs von Sir Arthur Conan Doyle und der nicht minder zeitloser Cthulhu-Mythos von H. P. Lovecraft.

Die englischsprachige Ausgabe der voraussichtlich 80 Seiten starken Comic-Interpretation ist für Juni 2018 angekündigt. Wer die Vorlage nicht kennt und schon jetzt wissen will, was ihn erwartet: Auf Deutsch erschien die Prosa-Story in der Übersetzung der Original-Anthologie „Schatten über Baker Street – Mörderjagd in Lovecrafts Welten“ (Bastei Lübbe, 2005) und in der Gaiman-Storysammlung „Zerbrechliche Dinge“ (Klett-Cotta, 2010). Hier findet sich indes die englischsprachige Fassung.