Actionkraft bringt Valiant Comics nach Deutschland

Alle Abbildungen: © Schwerkraft-Verlag/Valiant Entertainment, Inc.

Womöglich bereits ab der nächsten Woche bringt der Schwerkraft-Verlag mit Sitz im niederrheinischen Schermbeck in dem extra dafür gestarteten Imprint Actionkraft erste Comic-Paperbacks in den Handel. Es handelt sich hierbei um übersetzte US-Comics, die bei Valiant Entertainment lizenziert wurden.

Die Wurzeln von Valiant reichen bis in die späten 1980er Jahre zurück, als der ehemalige Marvel-Chefredakteur Jim Shooter Investoren um sich sammelte, um seinen angeschlagenen ehemaligen Arbeitgeber zu übernehmen. Als dieser Plan jedoch scheiterte, nutzte er das eingesammelte Kapital für die Gründung eines eigenen Verlags – Valiant Comics.

So richtig durchstarten konnte Valiant, als Shooter frühere Helden des legendären „Gold Key“-Verlags wie Magnus, Turok oder Solar lizenzierte und mit neuen Abenteuern zurückkehren ließ. Gleichzeitig wurden in das Valiant-Universum aber auch Neukreationen wie X-O Manowar oder Shadowman eingeführt.

Auch beim Start von Actionkraft wird „X-O Manowar“ dabei sein.

Schwenk in den Games-Markt

Valiant profitierte Mitte der 1990er Jahre erheblich vom geradezu explodierenden Sammlermarkt, der mit zahlreichen Sonderausgaben und Variant-Cover-Editionen allerdings auch eine immense Spekulationsblase entstehen ließ, deren Platzen nur eine Frage der Zeit war. Zudem überwarf sich die Führungsmannschaft des Verlags, was zum Ausscheiden von Shooter führte.

Der schließlich einsetzende Niedergang des Verlags führte zum Verkauf an den Videospiele-Produzenten Acclaim Entertainment, der in der Folge zu Titeln wie „X-O Manowar“ oder „Turok“ Spiele auflegte, die Genre wie Adventures oder auch Ego-Shooter bedienten. Einzelne der zu diesen Spielen neu positionierten Comic-Ausgaben fanden um das Jahr 2000 herum im Modern-Graphics-Imprint Gamix auch ihren Weg auf den deutschen Markt.

Ebenfalls beim Start von Actionkraft dabei: Archer & Armstrong.

Wieder neue Besitzer, wieder ein Neustart

Zu diesem Zeitpunkt war der Valiant-Besitzer Acclaim bereits schwer angeschlagen, wofür wohl vor allem Verluste im Videospielsektor verantwortlich waren. Nach und nach wurde auch das Comic-Programm zurückgefahren und 2003 schließlich Konkurs angemeldet, aus dessen Masse sich neue Investoren bedienten, um Valiant Entertainment zu formen. Dieser neue Verlag sollte wieder an die Wurzeln von Valiant anknüpfen, sogar Jim Shooter kehrte kurzzeitig zurück.

In den letzten Jahren wurde die Comic-Produktion stark intensiviert, zudem konnten arrivierte Autoren wie zum Beispiel Jeff Lemire oder Peter Milligan zur Mitarbeit bewegt werden. Letztlich wird es aber wohl die Aussicht auf mehrere Film- und TV-Adaptionen sowie Games-Umsetzungen von Valiant-Stoffen gewesen sein, die den Schwerkraft-Verlag motivierte, Valiant Comics zurück nach Deutschland zu bringen.

Los geht es mit zwei Paperbacks der Serien „X-O Manowar“ und „Archer & Armstrong“, die die Start-Ausgaben des letzten Vailant-Reboots mit diesen Titeln beinhalten. Bisher ist allerdings noch nicht bekannt, ob die Bände auch über einen Comic-Fachvertrieb in den Handel geliefert werden. Auf der Website von Actionkraft kann man sich allerdings schon einen ersten Eindruck von den Serien inklusive Leseproben verschaffen.