Sie war eine Pionierin des feministischen US-Underground-Comics und rüttelte in den 70ern in ihren autobiografischen Werken an Tabus: Abtreibung, ungewollte Schwangerschaft, Depression und Suizid, Selbsthass, Patriarchatskritik, Masturbation, Sex, lesbische Liebe, Selbstbestimmung, Fetischismus, Schönheitswahn, Atheismus, Drogen, Neurosen waren keine Themen, über die öffentlich zu räsonieren die bürgerliche Welt Frauen zugestand, auch nicht in der damaligen Männerdomäne Comic. Und dann auch noch mit Humor! Anfeindungen und Zensur wurden ihre Wegbegleiter, ebenso ihr Ehemann Robert Crumb, den sie durch unzählige Vernissagen Huckepack trug. All das buchstabierte sie von 1976 bis 1994 in der zusammen mit Zeichnerin Diane Noomin herausgegebenen Anthologie „Twisted Sisters“ aus. Es folgten die fusionierten Arbeiten mit Crumb, der anderen US-Underground-Ikone. Am 30. November 2022 starb Aline Kominsky-Crumb mit 74 Jahren an den Folgen eines Bauchspeicheldrüsentumors. Im Tagesspiegel hat Lars von Törne einen schönen Nachruf veröffentlicht, weitere sind in der FAZ und auf SRF erschienen.