Die Hamburger Comic-Zeichnerin und -Professorin Anke Feuchtenberger erhielt den Grand Prix Artémisia für ihre autofiktionale Graphic Novel „Genossin Kuckuck“, die 2023 bei Reprodukt erschien und im vergangenen Jahr in Frankreich veröffentlicht wurde. 2024 war der Band bereits für den Preis der Leipziger Buchmesse 2024 nominiert – als erster Comic überhaupt in der Kategorie „Belletristik“. In der Graphic Novel erzählt Feuchtenberger die Lebensgeschichte der Figur Kerstin von den 1960ern bis in die Gegenwart. Und seziert, wie Kritikerin Andrea Heinze in ihrer Comic.de-Rezension schreibt, „damit die unterschiedlichen Beziehungen, die Kerstin hat: zu ihrer alten Freundin Effi, zu deren Mutter, aber auch zu ihrer eigenen Familie mit ihrem Bruder, der Mutter und den Großeltern. Immer wieder inszeniert Anke Feuchtenberger dabei diese Kipppunkte, in denen aus Zuneigung Angst wird, oder Schrecken – oder Enttäuschung“. Die Artémisia-Jury erklärt „Genossin Kuckuck zu einem „Meisterwerk, das sowohl historische als auch fantastische Züge hat und zum Teil wohl auch autobiografisch ist“.
Eine weitere Auszeichnung erhielten Julia Korbik und Julia Bernhard für ihre Biografie „Simone de Beauvoir: Ich möchte vom Leben alles“ (Rowohlt, 2023). Der Artémisia-Preis soll die Sichtbarkeit von Autorinnen in der männlich dominierten Comic-Szene fördern und wird jährlich am 9. Januar, dem Geburtstag von Simone de Beauvoir, verliehen.
Abb. oben aus Anke Feuchtenbergers Graphic Novel „Genossin Kuckuck“ (Reprodukt)