Mit der neuen Serie von Lewis Trondheim hat sich Schreiber & Leser eine echte Perle an Land gezogen, denn die mit lakonischem Humor vorgetragene Geschichte zieht sofort in den Bann. Weil alles so herrlich trist und realistisch anmutet, wenn man sieht, wie Maggy nach Jahren endlich einen neuen Job bei einem Privatdetektiv hat, praktisch dessen Arbeit übernimmt und ganz nebenbei noch in eine Sache verwickelt wird, wegen der gleich mehrere Leute hinter ihr her sind.
Die Geschichte spielt in London, endet aber in Brighton. Dazwischen säuft sich Maggy einen – oder auch zwei – an, findet eine neue Freundin und einen neuen Freund und hadert mit dem Leben. Weil arm sein einfach nicht romantisch ist.
Trondheim zeichnet mit Maggie eine sehr glaubwürdige Figur, allerdings gelingt ihm das auch mit allen anderen, selbst mit den kleinsten Nebenfiguren wie dem Typen, der in einem Laden klaut. Das lässt „Maggy Garrison“ sehr realistisch erscheinen, wobei Stephane Oirys Zeichnungen hier etwas konterkarieren, da sie beim Figurendesign ein klein wenig cartoonig anmuten – das aber gerade soweit, dass sich ein Hauch von Surrealität einstellt.
In Frankreich sind von der Serie bislang drei Bände erschienen, die Schreiber & Leser hoffentlich auch bald den deutschen Lesern zukommen lässt. Denn nach der ersten Begegnung mit dieser kaltschnäuzigen und frechen Detektivin möchte man schnellstens mehr sehen.
Lewis Trondheim, Stephane Oiry: Maggy Garrison 1 – Lach doch mal, Maggy!, Schreiber & Leser, Hamburg 2017. 48 Seiten, € 14,95