„Die Katze des Rabbiners“– Joann Sfar über das Judentum in Algerien

Bild aus Joann Sfars "Die Katze des Rabbiners" (Avant-Verlag)

Neu auf dem Youtube-Kanal des Deutschen Koordinierungsrats:

„Joann Sfar ist einer der bedeutendsten Erneuerer der frankobelgischen Comics. Sohn jüdischer Eltern, widmet er sich in seinen Werken von Anfang an immer wieder dem Judentum und der jüdischen Identität. Mit der Serie ‚Die Katze des Rabbiners‘ gelingt ihm ein Überraschungserfolg, der bis heute anhält. Die Serie lässt das Judentum allgemein und die jüdische Kultur in Algerien in den 1930er-Jahren lebendig werden. Sie stellt damit ein herausragendes Beispiel der Visual History jüdischen Lebens dar.

Obschon Sfar sich selbst als säkularer Jude sieht, setzt er sich in seinen Comics auch intensiv mit der jüdischen Religion auseinander, die unabdingbar ein zentrales Bezugsfeld jüdischer Identität darstellt. Der Vortrag geht dem anhand der genannten Serie nach und ordnet Sfars Beschäftigung mit dem Judentum in die jüdische Geistesgeschichte ein.

Prof. Dr. Thomas Hausmanninger war bis 2019 Professor für Christliche Sozialethik an der Universität Augsburg. Comics waren seine erste Liebe unter den Medien und begleiten ihn auch durch die akademische Karriere: Die erste Buchveröffentlichung widmete sich der Comicserie „Superman“ und stellt bis heute die umfassendste Untersuchung der ersten 50 Jahre dieser Serie dar (‚Superman – eine Comicserie und ihr Ethos‘, Suhrkamp 1989). Ab 2007 arbeitete er an einem groß angelegten Forschungsprojekt über Comics und Religion. 2013 erschien dazu die große Studie ‚Verschwörung und Religion‘ (Fink) und jüngst die umfassende Monographie über das Judentum und die jüdische Identität bei Joann Sfar (‚Religion als Kultur‘, Bachmann 2021).“