Quino (1932-2020)

© Carlsen Verlag

Er kämpfte für die Menschenrechte, opponierte gegen die argentinische Diktatur und sparte nie mit Gesellschaftskritik. Die Comicfigur Mafalda war dafür sein Medium: Der argentinische Comiczeichner Joaquín Salvador Lavado, besser bekannt als Quino, ist gestern in seiner Heimatstadt Mendoza gestorben. Er wurde 88 Jahre alt und hinterlässt einen der berühmtesten Comicstrips Argentiniens. Obwohl Mafaldas Abenteuer nur eine knappe Dekade lang, von 1964 bis 1973 erschienen, kennt man das altkluge Mädchen auf der ganzen Welt. Sie stellt die Fragen, deren Beantwortung kein gutes Licht auf die Welt der Erwachsenen wirft und ihr politisches System schnell mal als korrupt und himmelschreiend ungerecht entlarvt. Darum musste Lavado 1976 zunächst ins italienische, dann spanische Exil fliehen. Sein Werk wurde international mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. „Alle guten Menschen im Land und in der Welt werden um ihn trauern“, schrieb sein Verleger Daniel Divinsky auf Twitter.

Die deutsche Editionslage von „Malana“ ist bislang überschaubar: In den 80ern und 90ern erschienen ein paar Bände bei Krüger und dem B&L-Verlag und sind nur noch antiquarisch erhältlich. Für den März 2021 ist allerdings vom Carlsen Verlag eine 300 Seiten starke Sammlung mit „Mafalda“-Strips in der „Bibliothek der Comic-Klassiker“ angekündigt.