„Grandville“: Die Sendung mit dem Dachs?

In wenigen Wochen erscheint im englischen Original das finale Album von Bryan Talbots „Grandville“. In den schön aufgemachten Bänden der Panel-Serie, die auf Deutsch im Programm von Schreiber & Leser zu finden sind, liefert die britische Comic-Legende seit 2009 feinsten Hardboiled-Steampunk in einer retrofuturistischen Alternativwelt voller vermenschlichter Tierfiguren und hübscher Referenzen. Hauptfigur ist der knallharte Dachs Detective Inspector LeBrock, der in Talbots historisch-animalischen Versionen von London und Paris leidenschaftlich ermittelt, kämpft und liebt, während er sich mit Gangstern und politischen Verschwörern gleichermaßen anlegt. An den packenden Comic-Krimis, die irgendwo zwischen „Der Wind in den Weiden“, „James Bond“ und „Sherlock Holmes“ verortet werden können und die u. a. für den Hugo Award nominiert wurden, gibt es viel zu mögen.

Das sieht man anscheinend auch bei der britischen Produktionsfirma Euston Films so, wo man sich die Rechte für eine potentielle „Grandville“-Fernsehserie gesichert hat, wie soeben bekanntgegeben wurde. Allerdings steht keine Animationsserie auf dem Zettel der Verantwortlichen, was man angesichts der Welt und ihrer Bewohner im Comic vielleicht erwarten würde, sondern eine Live-Action-Interpretation mit echten Schauspielern, in der die Tiergestalten und vieles mehr als Effekte aus dem Computer kommen sollen. Drehbuchautor Julian Simpson („Doctor Who“, „Spooks“, „New Tricks – Die Krimispezialisten“) arbeitet bereits an der Adaption. Wir drücken die Daumen für die Sendung mit dem Dachs …